Über mich

Heute auf dem Roten Sofa:                      Bernd Teuber, Krankenpfleger IMC-Station Einmal Norwegen hin und zurück                Mit ihm sprach Barbara Delvalle.

Das Rote Sofa

...steht in der Eingangshalle des Klinikums. In unserer Zeitung ist das Rote Sofa ein symbolischer Treffpunkt. Wir möchten, dass Sie ihre Kolleginnen und Kollegen besser kennen lernen können. Die Mitarbeiter werden von uns ganz gezielt angesprochen. Wir freuen uns immer, wenn diese auch zum Interview bereit sind.


Herr Teuber, Sie waren über fünf Jahre in Norwegen als Krankenpfleger tätig und sind jetzt seit Juni diesen Jahres auf der IMC-Station beschäftigt. Warum sind Sie wieder nach Deutschland zurückgekehrt?

Zuerst einmal hat mich die berufliche Herausforderung gereizt. Von der personellen Besetzung in der Pflege in Norwegens Krankenhäusern und Pflegeheimen können wir hier nur träumen. Zwei Pfleger für sieben Patienten - das klingt auf den ersten Blick toll, aber da ist man sich häufiger schon gegenseitig mal auf den Füßen gestanden. Zudem ist die Arbeit dort nicht so abwechslungsreich. In Norwegen gibt es Altenpfleger, die sich um die Grundpflege kümmern und Krankenpfleger, die ihre Verantwortung im medizinischen Bereich haben. Und wenn ich ehrlich bin, hatte ich zudem natürlich auch ein wenig

Heimweh.


Warum sind Sie denn nach Norwegen gegangen?

Es war schon immer ein lang gehegter Wunsch von mir ins Ausland zu gehen. Mein Favorit war damals Irland, aber dann habe ich mich ganz spontan 2003 dazu entschieden nach Norwegen zu gehen, weil ich zu dieser Zeit auf jeden Fall etwas ganz Neues machen wollte und das Angebot vorlag. Ich war damals als Wundexperte für ein Sanitätshaus in der freien Wirtschaft tätig. Das war aber sehr ernüchternd für mich. Ich bin einfach kein Verkäufertyp.


Wo waren Sie denn vorher?

Ich war im Augusta-Krankenhaus Düsseldorf. Dort habe ich meine Ausbildung zum Krankenpfleger gemacht und in der Notfallambulanz und auf einer gefäßchirurgischen

Station gearbeitet. Ich habe mich in dieser Zeit als Wundversorgungs-Experte weitergebildet.


Pfleger waren Sie aber nicht von Anfang an.

Nein, nach der Schule habe ich erst einmal Industriekaufmann gelernt. Aber nur im Büro sitzen war auf Dauer nichts für mich.


Zurück nach Norwegen. Wie war das Leben dort?

Die ersten Monate waren sehr anstrengend wegen der Sprachschwierigkeiten, auch war vieles ungewohnt. Das norwegische Essen ist im wahren Sinn des Wortes geschmacklos.

Die Natur war dagegen atemberaubend. Das Rehabilitierungszentrum, in dem ich arbeitete, lag in Skien in Südnorwegen. Ich habe dort richtige Winter erlebt mit Schneehöhen von einem Meter und mehr.


Es war also ungemütlich kalt?

Nein, eigentlich nicht. Es waren zwar bis zu -15 Grad, aber es war eine trockene Kälte, die viel angenehmer ist als die feuchte Kälte in Mitteleuropa. Aber manchmal war es schon sehr anstrengend, zum Beispiel, wenn man morgens anderthalb Stunden brauchte, um sein Auto

freizuschaufeln.


Und wie sind die Norweger so?

Die Norweger sind sehr freundlich. Sie haben weit mehr Nationalstolz als wir Deutschen und sie sind auch weniger förmlich als wir. Alle duzen sich - nur der König wird gesiezt - und Titel werden kaum gebraucht. Sie sind allgemein entspannter und regen sich nicht so schnell über Kleinigkeiten auf.


Es heißt, im Ausland wird mehr verdient. Stimmt das?

Ich zum Beispiel habe 500 Euro mehr verdient, aber ich habe das nicht im Geldbeutel gemerkt, weil die Lebenshaltungskosten in Norwegen viel höher sind.


Jetzt sind Sie also wieder in Deutschland. Warum gerade Oldenburg?

Das Angebot war einfach am reizvollsten. Eine Intensivstation ist fachlich eine wirkliche Herausforderung. Und hier in Oldenburg gibt es auch eine Handballbundesliga-

Mannschaft, was mich sehr interessiert. Ich würde mich gern ehrenamtlich dort engagieren, wie ich es schon in Norwegen getan habe.


Der Sport spielt eine große Rolle für Sie. Haben Sie noch andere Hobbies?

Ich laufe selber gern und liebe auch den Triathlon. Zudem betätige ich mich bei dem ansässigen Fernsehkanal oeins als Kameramann und mache auch mit bei dem

Förderverein Internationales Fluchtmuseum e.V., einem Dokumentations- und

Informationsprojekt.


Medien scheinen Sie auch zu interessieren. Sie machen ab jetzt im Redaktionsteam

der KliMa mit. (s.S.4)

Ja, ich habe schon in Düsseldorf eine Mitarbeiterzeitung gemacht. Ich finde diese Art der Kommunikation in einem Krankenhaus sehr wichtig.


Das findet der Rest des KliMa-Teams auch und freut sich auf eine gute Zusammenarbeit

Artikel in der KliMa 12/2009