Oldenburg Marathon geht neue Wege

Voller Enthusiasmus machte sich vor einigen Jahren eine Gruppe von Läufern um Ralf Heinzel vom Team Laufrausch daran einen Marathonlauf in Oldenburg zu etablieren. Als Ziel setzte man sich jedes Jahr mehr als 500 Marathonläufern nach Oldenburg zu locken. Eigens für dieses Ziel gründete man im Jahre 2009 den Oldenburger Marathonverein. „Eine Stadt wie Oldenburg braucht einen Marathon“, wahr sich Heinzel sicher und fand dabei Unterstützung beim damaligen Oberbürgermeister Gerd Schwandner. Im Jahre 2010 fand dann erstmals der Oldenburg Marathon gemeinsam mit dem Citylauf statt. Gleich bei der ersten Veranstaltung ging 284 Marathonis an den Start, was die Hoffnung des Orgateams nährte in den folgenden Jahren ihr Ziel von 500 Teilnehmern zu erreichen. Es sollte aber die höchste Teilnehmerzahl bleiben. Gleichzeitig sorgten die anderen angebotenen Strecken (5, 10 km und der Halbmarathon) dafür, dass Jahr für Jahr neue Teilnehmerrekorde verbucht werden konnten und die Gesamtveranstaltung zu den Top Ten in Niedersachsen gehört. „Aufwände und Kosten für die zweite Runde des Marathons sind sehr hoch. Der Zeitplan für alle Läufe und für die Helfer wird vom Marathon dominiert. Das führt dazu, dass der Marathon von den anderen Läufen subventioniert wird“, weiß Dirk Spekker (TuS Eversten) vom Orga-Team zu berichten. Hauptkritikpunkt der Läufer an der Strecke ist, dass man die Halbmarathonrunde zweimal laufen muss. Während die Runde grundsätzlich sehr gut ankommt ist das Problem in der zweiten Runde, dass die Läufer durch das ausgedünnte Feld häufig alleine unterwegs sind. Hinzu kommt, dass der Lauf außerhalb des Innenstadtbereichs noch nicht wirklich beim Publikum angekommen ist, so dass es auf der Strecke gegen Ende recht einsam wird. „Wir wollten einen Stadtmarathon anbieten und der muss folgerichtig durch die Stadt gehen. Das ist in Oldenburg mit einer Runde nicht zu machen. Zudem würden höhere Kosten durch zusätzliche Absperrungen entstehen und wir benötigen noch mehr Helfer (derzeit rund 500) als bisher“, erklärt Heinzel warum in Oldenburg zwei Runden gelaufen werden müssen.

In der letzten Woche hatte der Oldenburger Marathonverein zu einem Gedankenaustausch mit Oldenburgs Laufszene geladen. Gekommen sind Vertreter von 10 Lauftreffs/Vereinen, die nach dem einführenden Bericht vom Vorsitzenden des Oldenburger Marathonvereins (OMV) Ralf Heinzel über die Marathonveranstaltungen in Oldenburg seit 2008 (Stadtjubiläumsmarathon) intensiv über die Fortführung des größten Laufevents in Weser-Ems ab 2017 diskutierten. Schweren Herzens musste Heinzel anschließend verkünden, dass es im Jahre 2017 keinen Marathonlauf in Oldenburg geben wird, sondern das der Halbmarathon die längste zu laufende Distanz sein wird. Man ist sich aber sicher, dass dies der Attraktivität der Veranstaltung nicht schaden wird. „Das soll aber nicht heißen, das der Traum vom Marathon in Oldenburg ausgeträumt ist“, zeigt er sich zuversichtlich, dass der diesjährige Marathon nicht der letzte in Oldenburg sein wird. „Wir sind über jeden Vorschlag dankbar in Zukunft wieder einen attraktiven Marathon in Oldenburg anbieten zu können. Auch benötigen wir noch ein paar Laufenthusiasten, die uns das ganze Jahr über bei der Organisation der Veranstaltung unterstützen möchte. Optimal wäre es, wenn wir jeden Posten doppelt besetzen könnten, so dass immer jemand problemlos einspringen kann, wenn z.B. der Streckenverantwortliche Mal keine Zeit hat“, hofft der OMV-Vorsitzende auf tatkräftige Unterstützung aus der Laufszene. Unmittelbar nach der Veranstaltung im PFL haben sich schon die ersten der Anwesenden bereiterklärt mitzuhelfen, so dass der Abend schon dadurch erste Erfolge hervorrief.