Laufen wenn andere schlafen

Es war schon eine bunte Schar die sich in der Nacht zu Sonntag an der Volkshochschule getroffen hat um gemeinsam durch die Oldenburger Nacht zu laufen. Vom Volksläufer, über Marathonläufer und Adventure Race Teilnehmern bis hin zu Ultratrailläufern war alles am Start um sich den besonderen Herausforderungen zu stellen die ein sogenannter Urban Trail zu bieten hat. Damit es nicht zu einfach wurde fand der Lauf dann auch noch zu einer Uhrzeit statt wo der menschliche Körper naturgemäß nicht zu Höchstleistungen fähig ist. „Der Körper ist es nicht gewohnt zu dieser Uhrzeit Topleistungen abzuliefern. Um diese Uhrzeit ist der Körper eher auf Ruhephasen eingestellt. Das gilt auch für den Magen-Darm-Trakt der eher selten mitten in der Nacht Nahrung angeboten bekommt. Deshalb ist es da auch deutlich schwieriger während des Laufens Energie zuzuführen wie tagsüber. Hinzu kommt noch, dass einem irgendwann die Müdigkeit zu übermannen droht. Da muss man dann versuchen sich abzulenken. Aber die Strecke ist so abwechslungsreich, dass das kein Problem sein dürfte. Die Strecke bietet alle Untergründe die einem Läufer so unterkommen kann“, weiß Organisator Michael Groth aus der Erfahrung aus zahlreichen Läufen bei Nacht zu berichten. „Das mit der Müdigkeit kam so zu dem Zeitpunkt wo man als Marathonläufer sowieso seinen toten Punkt hat. Da ich aber am Laufen war musste ich mir ja keine Sorgen machen einzuschlafen“, grinste Ultraläuferin Christine Böneker, die während des Marathonlaufs auf Koffein und Energie-Gels verzichtete um sich wachzuhalten. „Zwischendurch mal eine Cola macht es auch“. Darauf hatte sich ein kurzfristiger Mitläufer ganz offensichtlich nicht beschränkt. „Ganz am Anfang haben wir noch ein paar Nachtschwärmer getroffen die wohl etwas verwundert waren um diese Uhrzeit Läufer mit Startnummer durch die Stadt laufen zu sehen. Einer lief dann auch ein Stück neben mir her“, erzählt sie. Auf eine besondere Art der Ablenkung setzte Tausendsassa Manfred Siebert-Diering der sich in der unmittelbaren Vorbereitung auf den Transalpine befindet, aber in diesem Jahr auch schon an Wettkämpfen auf der Bahn teilgenommen hat. „Es ist schon interessant sich die unterschiedlichen Bauweisen der Parkhäuser beim Durchlaufen anzuschauen. Heute werden die viel großzügiger gebaut“, berichtet er von seinen Beobachtungen während des Laufs. „Überhaupt ist es sehr interessant seine Stadt mal bei Nacht zu erkunden. Auch wenn man deutlich konzentrierter beim Laufen sein muss als tagsüber. Am Streckenverlauf hat man deutlich gemerkt das Michael Groth die Hände im Spiel hatte. Die war schon recht anspruchsvoll.“

 

Extra aus Oberfranken war Peter Hofmann angereist um Oldenburg bei Nacht kennenzulernen. Der Ultraläufer hatte mit Groth und Siebert-Diering den Marathon des Sables absolviert und nutzte die Gelegenheit seine alten Laufkumpels zu besuchen. „Das ist eine super Veranstaltung und hat richtig Spaß gemacht“, sprach der Bayer allen Teilnehmern aus der Seele. Deutlich kürzer war da die Anreise für die Läufer des Team Rehaklinik aus Oldenburg. Eigentlich als Staffel gemeldet entschied man sich kurzfristig gemeinsam die 10 km Strecke zu absolvieren. „Wir wollten mal was verrücktes gemeinsam machen was auch noch Spaß macht. Und das hat sehr viel Spaß gemacht. Wir hatten auch weniger das Problem das uns auf der Strecke die Müdigkeit übermannen würde. Da war es schon eher problematisch so früh aufzustehen“, erzählte Jörg Heimsoth, der sich gut vorstellen kann auch beim nächsten Mal wieder mit dabei zu sein. Und ein nächstes Mal wird es auf jeden Fall wiedergeben, wie Claudia Grove von der VHS nach dem Lauf bestätigte. „Uns hat das auch sehr viel Spaß gemacht. Vor allem wenn man nach dem Lauf von allen Seiten nur Lob wegen der guten Organisation zu hören bekommt. Vielleicht können wir beim nächsten Mal ja noch mehr Läufer dazu motivieren mitzulaufen“. Lob gab es auch für das reichhaltige und gute Frühstücksbüfett. Noch lange nach dem Lauf saßen die Läufer zusammen und ließen sich das Frühstück munden.