Von Helsinki bis Rio – VfLer bei den Olympischen Spielen

Am 5. August starteten in Rio de Janeiro die XXXI. Olympischen Spiele mit einer farbenfrohen Eröffnungsfeier. Bereits zum sechsten Mal in der Geschichte Olympias zogen mit der Leichtathletin Ruth Sophia Spelmeyer und der Handballerin Kelly Dulfer auch Vereinsmitglieder des VfL Oldenburg ins olympische Dorf ein. Für beide sind es die ersten Spiele. Während Dulfer bereits am ersten Tag ran durfte beginnt das große Abenteuer Olympia für Spelmeyer erst am kommenden Samstag. Unterschiedlich sind auch die Ziele der beiden VfLerinnen. Für Spelmeyer ist schon das Erreichen des Halbfinals ein Erfolg. Dagegen ist der Gewinn einer Medaille für Dulfer und ihr Team Niederlande alles andere als utopisch. Immerhin ist man der aktuelle Vizeweltmeister.

Erste VfL-Olympionikin war 1952 Wolfgard Mönning (verh. Voss). „Wölfi“, wie sie genannt wurde nahm an den Olympischen Spielen in Helsinki als Leistungsturnerin teil. Sie war von 1948 bis 1955 Leiterin der Turnabteilung des VfL Oldenburg, startete allerdings als aktive Turnerin für den OTB.

Es sollte mehr als dreißig Jahre dauern bis mit Maike Balthazar (geb. Becker) 1984 in Los Angeles erneut eine VfLerin den Weg ins Olympische Dorf fand. Mit der Handballnationalmannschaft belegte sie den vierten Platz. Diesen Erfolg konnten acht Jahre später in Barcelona mit Robert Schumann (Co-Trainer der Frauen Handball-Nationalmannschaft) und Rita Forst (geb. Köster, Handballerin) gleich zwei Vereinsmitglieder wiederholen.

Nun gingen wieder zwölf Jahre ins Land bevor erneut zwei VfLerinnen das olympische Flair genießen konnten. Diesmal waren es die beiden griechischen Handballerinnen Anna Psatha und Grigoria Golia die in ihrer Heimat in Athen am Start waren. Zwar schied man ohne Punktgewinn nach der Vorrunde aus, aber nichtsdestotrotz sieht Anna Psatha die Teilnahme auch heute noch als das Highlight ihrer Karriere. „Das war schon was ganz besonderes vor eigenem Publikum bei Olympia zu spielen“, erinnert sie sich an die fünf eindrucksvollsten ihrer mehr als hundert Länderspiele zurück.

Bisher letzte Olympionikin war 2008 dann Heike Horstmann (geb. Schmidt) die als Co-Trainerin der Handball Frauen Nationalmannschaft ins Reich der Mitte nach Peking reiste. Der Erfolg hielt sich seinerzeit allerdings in Grenzen. Das Nationalteam wurde nur 11. Trotzdem war es für Horstmann das absolute Highlight ihrer sportlichen Karriere. „Das war das Größte und Gewaltigste was ich je erlebt habe. Wenn man bei der Eröffnungsfeier aus dem Tunnel kommt und in das mit neunzig Tausend Menschen gefüllte Stadion einmaschiert läuft es einem eiskalt den Rücken runter. Auch das Leben im olympischen Dorf ist ein einmaliges Erlebnis. Dort gibt es einfach alles, wie in einem richtigen kleinen Dorf. Und beim Essen sitzt man dann auf einmal neben Leuten wie Lionel Messi, Roger Federer oder Kobe Bryant. Die große Gefahr dabei ist allerdings, dass man sich zu sehr ablenken lässt und den Fokus auf das verliert warum man eigentlich da ist. Noch heute bekomme ich jedesmal eine Gänsehaut wenn ich daran zurückdenke oder darüber rede“, erinnert sich die ehemalige Handballnationalspielerin und Organisatorin des Wunderhorn Turniers immer wieder gerne zurück.