Vom Marathonorganisator zum Cyclocrosser

Foto: Privat
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Das Oldenburg heute einen Marathon hat ist auch mit ein Verdienst von Ralf Heinzel, der gemeinsam mit seinen Mitstreitern vom Oldenburger Marathonverein engagiert dafür eintrat das der traditionsreiche Citylauf u.a. um einen Marathon aufgestockt wurde. Nach jahrelangem Einsatz für sein Herzensprojekt war es für den 54jährigen Anfang 2017 dann an der Zeit den Staffelstab weiter zu geben und den Vorsitz beim OMV in die Hände von Dirk Spekker zu geben um sich intensiver seiner zweiten Leidenschaft, dem Radsport zu widmen. Bereits als Jugendlicher betrieb er neben dem Lauf- auch den Radsport und wagte sich in der Vergangenheit auch an sportliche Herausforderungen wie Alpenüberquerungen mit dem Mountainbike oder Pyrenäendurchquerungen mit dem Rennrad heran. Zum Querfeldeinrennen oder Cyclocross wie es mittlerweile heißt kam er eher durch Zufall. „Ich hatte zwar schon mal etwas von Querfeldeinrennen gehört, aber was das genau ist davon hatte ich absolut keine Ahnung. Aufmerksam wurde ich durch die Berichterstattung in der NWZ über das Rennen in Nethen. So kam es zu meinem ersten Start im Jahr 2016. Damals noch mit einem Mountainbike. Danach stand der Entschluss fest ein entsprechendes Rad anzuschaffen und regelmäßig zu starten“, erinnert er sich zurück wie er zum Cyclocrosser wurde. Aber auch sein erstes Rennen im Weser-Ems-Cup, zu dem auch der Wettkampf in Nethen gehört, wird er so schnell nicht vergessen. 

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„Beim Einstieg in den Cross-Sport war mein ursprünglicher Plan, es sportlich etwas ruhiger angehen zu lassen. Bereits beim ersten Rennen auf einem Cross-Rad in der Hobby-Klasse musste ich feststellen, dass das hier nicht ruhig zu geht. Selbst in der Hobby-Klasse war das Leistungsniveau erstaunlich hoch. Also doch keine Ruhe. Dafür war mein sportlicher Ehrgeiz geweckt, so dass ich in der Konsequenz in diesem Jahr in der Lizenzklasse gelandet bin.“

Auch wenn Cyclocross heutzutage ein Nischendasein führt gehört sie zu den ältesten Wettkampfdisziplinen im Radsport und kann schon auf eine mehr als hundertjährige Tradition zurückblicken. Seinen Ursprung hat dieser Sport an der französischen Riviera wo sich um 1900 herum Straßenfahrer auf die Saison vorbereiteten und sich auch nicht scheuten Querfeldein zu fahren. Irgendwann steckte man dann eine Strecke ab und initiierte einen Wettkampf. Das war die Geburtsstunde des Cyclocross. Seit 1950 gibt es in dieser Disziplin nun schon Weltmeisterschaften und mit Klaus-Peter Thaler sowie Hanka Kupfernagel konnten in der Vergangenheit auch zwei deutsche Straßenasse den Titel gewinnen. Auch heute noch nutzen Straßenfahrer die Querfeldeinsaison im Herbst/Winter um sich Kraftausdauer für die kommende Saison auf der Straße zu holen.

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Diese Raddisziplin erfordert ein hohes Maß an körperlicher Fitness auf dem Rad und gleichzeitig viel technisches Fahrkönnen im Gelände. Außerdem werden Mensch und Material sehr stark beansprucht. Ständige Wartungs- und Reparaturarbeiten am Rad gehören dazu. Das machen die Fahrer in der Regel selbst. Auch die Auseinandersetzung mit den Witterungsbedingungen im Herbst- und Winter hat ihren Reiz. Schlamm, Nässe und Kälte sind nicht selten. Ein und derselbe Kurs kann durch eine Änderung der Witterung einen völlig anderen Charakter bekommen. So bleibt es in dieser Hinsicht immer spannend. Wer diesen faszinierenden Sport einmal live erleben will kann dies am 11.November im Beachclub Nethen tun. Da findet dort auf der wohl schönsten Crossstrecke des Nordens der diesjährige Wertungslauf des Weser-Ems-Cups statt. Der erste Startschuss der Hobbyklasse fällt bereits es um 10 Uhr und um 13 Uhr gehen dann die Elitefahrer auf die Strecke.

 

http://www.cyclocross-oldenburg.de/