Hoppe zum zweiten Mal Deutsche Meisterin

Foto: Sylvia Hoppe
Foto: Sylvia Hoppe

Sechs Jahre nach ihrem Sieg bei den deutschen Sommerbiathlonmeisterschaften in Oberhof holte sich Sylvia Hoppe von den Oldenburger Schützen am vergangenen Wochenende in Bayrisch Eisenstein ihren Titel zurück. Trotz eines schlechteren Schiessergebnisses konnte sie sich im Massenstart am Ende mit einem Vorsprung von 55 Sekunden gegen Dauerkonkurrentin Ivana Kruijff (SV Ruhige Hand Bliesmengen-Bolchen) durchsetzen. Mit einem Vorsprung von 70 m war sie zum ersten Liegendschießen gekommen. Während ihre Konkurrentin nur einmal das Ziel verfehlte musste die Oldenburgerin zweimal in die Strafrunde, so dass sie mit einem kleinen Rückstand wieder auf die Strecke kam. Nach und nach konnte sie diesen aber wieder aufholen und so liefen die beiden Favoritinnen Schulter an Schulter zum zweiten Schießen. Hier gelang Hoppe ein perfektes Schießen während Kruijff erneut einmal patzte. Nun war die Oldenburgerin die Gejagte. „Beflügelnd und glücklich über mein Ergebnis rannte ich die Berge hoch so schnell es ging zum ersten Stehendschiessen, wo ich mir allerdings zwei Fehler leistete. Jetzt durfte ich mir keinen weiteren Patzer leisten“, berichtet sie von ihrem dritten Schießen. Es sollte aber anders kommen. Nur einmal traf sie beim letzten Schießen die Scheibe während ihre Konkurrentin bei jedem Anschlag nur einmal patzte. „Die Tränen der Verzweiflung schossen mir in die Augen. Es half nichts. Die vier Strafrunden rannte ich wie ein Wiesel und zählte akribisch mit um mich nicht zu verzählen. Iwana dabei im Nacken.“ Die ging allerdings erst in ihre letzte Strafrunde, als Hoppe gerade wieder auf die Strecke ging. Das war die Chance für die Niedersächsin. „Ich flitzte den Asphalt entlang, angefeuert vom Publikum, den Steigungen entgegen. Stöhnend den Berg hinauf und dann endlich die ersehnte Bergab Strecke zum Ziel“, beschreibt die neue Deutsche Meisterin ihre letzten paar hundert Meter vor dem Titelgewinn. „2013 hatte ich den Titel abgegeben und 2018 holte ich ihn mir wieder zurück. Welch erquickendes freudiges Gefühl.“

 

Bereits am Vortag hatten sich die Beiden über die Sprintdistanz einen einsamen Zweikampf geliefert. Da noch mit dem besseren Ende für Kruijff. Während sich die spätere Deutsche Sprintmeisterin nur einen Fehlschuss leistete patzte Hoppe gleich sechsmal. Zuviel um dies auf der 3 km langen Laufstrecke noch rauszuholen. Wieder einmal war die Oldenburgerin an ihren Nerven gescheitert, zeigte sich aber ob des schlechtesten Schießergebnis aller Teilnehmerinnen überglücklich über den Gewinn der Vizemeisterschaft. „Kein noch so komplexes Training simuliert den Reiz eines Wettkampftages. Immer wieder trainierte ich Ruhe und Gelassenheit während des Schießens. Doch die Panik verfolgte mich. Wie erlösend war dann die Nachricht der Silbermedaille mit 39 Sek. hinter der Erstplatzierten für mich.“