Manfred Siebert-Diering – Von der Bahn bis zum Ultra-Trail

Als Spezialist kann man den 47jährigen Manfred Siebert-Diering vom Team Laufrausch wahrlich nicht bezeichnen. Man findet ihn sowohl auf der Bahn, wo er sich über die Mittelstrecken in der Bezirksbestenliste platzieren konnte, als auch bei mehrtägigen Etappenläufe in der Sahara oder in den Alpen. „Ich will mich nicht spezialisieren, sondern das machen wozu ich gerade Lust habe und was Spaß macht. Mir ist schon klar, dass ich so nicht das Optimum auf den einzelnen Distanzen herausholen kann. Aber es klappt ja auch so mit einigermaßen Erfolg“, sieht der Familienvater keinen Grund sich auf eine Distanz festzulegen. War er vor knapp zwei Wochen noch bei den Deutschen Meisterschaften im Ultratrail über 65 km im hessischen Witzenhausen aktiv startet er am kommenden Sonntag beim Volkslauf in Gristede über 10 km. Größer könnte der Kontrast kaum sein. Während ihn in Gristede eine flache Asphaltrunde erwartet, musste er in Hessen 1750 Höhenmeter auf Waldwegen und Trails überwinden. „Ab Kilometer 43 mussten wir auf acht Kilometern fast 400 HM überwinden, die ich komplett durchgelaufen bin. Was mich aber am meisten geschafft hat war der 10 km lange Downhill am Ende des Rennens. Hier habe ich sicher gut dreißig Plätze verloren“, erzählt der „Flachländer“, der am Ende 58. wurde.

Dabei war er bis zum 34. Lebensjahr eher Gelegenheitssportler der zweimal die Woche ein wenig Squash und Badminton spielte. Als ihn dann aber ein Freund mit zum Laufen in den Wildenloh nahm war die Saat schnell gesät. „Am nächsten Tag ging es mir zwar ziemlich schlecht, aber es hat Spaß gemacht“, erinnert er sich. Schon nach wenigen Monaten nahm er beim Zwischenahner Meerlauf (12 km) erstmals an einem Volkslauf teil. Sein zweiter Lauf war dann der Halbmarathon in Wardenburg. Kurze Zeit später kam er mit Arnold Frerichs in Kontakt, der ihn noch heute bei seiner Trainingsplanung berät. Aber noch schloss er sich dem Team Laufrausch nicht an. „Die Trainingsgruppe war mir damals noch zu ambitioniert“. Die ersten Jahre trainierte er noch mit einigen Freunden von der Uni und startete gemeinsam mit ihnen unter dem Teamnamen Unitron Runners u.a. 2004 beim Hamburg Marathon, seinem ersten Marathon. Mittlerweile ist er 35 Mal mehr als 42 km im Wettkampf gelaufen.

Im Jahre 2009 nahm er erstmals am Hermannslauf teil.  Hier entdeckte er seine Leidenschaft für den Trailrun. „Bei dem Lauf habe ich festgestellt, dass das mein Ding ist.“ Es folgten die Harzquerung, der Rennsteiglauf und 2013 der Transalpine Run. Sein bisheriges Highlight war im Vorjahr der Marathon des Sables. Für dieses Jahr hat er sich noch zwei Ziele gesetzt. Zunächst will er im Juni beim Rhein-Ruhr-Marathon in Duisburg als vierter Laufrauschler überhaupt die Drei-Stunden-Marke knacken, bevor es dann Ende Juli zur Zugspitz-Challenge geht. Einem dreitägigen Laufevent, bei dem es am zweiten Tag über 42 km auf die Zugspitze geht. „Ich wollte schon immer mal auf die Zugspitze. Jetzt laufe ich halt dort rauf. Genauso wie ich mal die Alpen überqueren wollte und dies dann beim Transalpine gemacht habe“. Im Januar nächsten Jahres steht dann wieder mit dem Montane Spine Race in Großbritannien ein mehrtägiger Etappenlauf mit seinem Laufpartner Michael Groth auf dem Programm. Gemeinsam hatte man bereits den Transalpine und den Marathon des Sables bestritten.