Überraschungscoup in Blomberg

Foto: Malene Staal
Foto: Malene Staal

Besser hätte die Saison für das neuformierte Team des VfL Oldenburg kaum beginnen können. Nach den Eindrücken aus der Saisonvorbereitung und hier auch speziell beim Wunderhorn-Turnier hatten nicht wenige mit drei Niederlagen zu Saisonbeginn gerechnet. Aber gleich im ersten Saisonspiel belehrte die Truppe von Trainer Niels Bötel die Pessimisten eines Besseren. Nach einem etwas holprigen Start in das Spiel gelang den Grün-Weißen der Überraschungscoup und entführte mit einem 30:26 Sieg beide Punkte aus Blomberg. Dementsprechend zufrieden zeigte sich Bötel dann auch nach dem Spiel: „Ich hätte niemals gedacht, dass uns das gelingen würde. Anfangs haben wir noch zu schnell den Abschluss gesucht. Aber nach dem Time Out in der achten Minute haben wir das gemacht was wir abgesprochen haben und die Angriffe ausgespielt. Man sollte das Ganze aber nicht überbewerten da Blomberg nicht seine beste Leistung abgerufen hat“, versucht er trotz aller Freude die Euphorie ein wenig zu dämpfen.

 

Den besseren Start ins Spiel erwischten allerdings die Gastgeberinnen. Bereits nach 80 Sekunden führte die HSG mit 2:0 und baute den Vorsprung bis zur 7. Minute auf 7:2 aus. Grund für Niels Bötel das erste Time Out zu nehmen. Mit Erfolg. Hatten die Grün-Weißen bis zu diesem Zeitpunkt etwas überhastet abgeschlossen, spielten sie nun die Angriffe in Ruhe aus und wurden dafür belohnt. Isabelle Jongenelen und Kim Birke (2 Tore) brachten die Gäste innerhalb von drei Minuten auf 5:7 heran. Für Jongenelen sollte es allerdings der einzige Treffer an diesem Tag bleiben. In der 12. Minute verletzte sie sich ohne Fremdeinwirkung am Knie und musste das Spiel vorzeitig beenden. „Über die Schwere der Verletzung können wir noch nichts sagen. Wir müssen abwarten bis wir wieder in Oldenburg sind“, so der Trainer nach dem Spiel. Aber auch dieser kleine Rückschlag konnte die Oldenburgerinnen nur kurzfristig bremsen. Weiter als mit drei Toren konnten sich die Gastgeberinnen in der Folge nicht mehr absetzen. Im Gegenteil. Nach und nach kämpfte sich das Team um Spielführerin Kim Birke ran. Fünf Minuten vor der Pause durfte dann auch Neuzugang Simone Spur Petersen ran und führte sich gleich mit ihrem ersten Bundesligator zum 13:13 gut ein. Am Ende sollten es derer fünf sein. Einige Minuten zuvor hatte bereits Malene Staal ihren ersten Bundesligatreffer erzielt. Drei Minuten vor der Pause war es Cara Hartstock, die mit ihrem Treffer zum 14:13 nicht nur die erste VfL-Führung, sondern auch den Pausenstand herstellte.

 

Nach der Pause war es der VfL der, nach zwischenzeitlichem Ausgleich durch Franziska Müller, sich langsam aber sicher absetzen konnte. Nach zehn Minuten betrug die VfL-Führung beim Stande von 21:16 bereits fünf Tore. In der 54. Minute konnte Malene Staal diese sogar auf acht Tore ausbauen (28:20). Damit war das Spiel schon so gut wie entschieden. Den letzten VfL-Treffer erzielte Jenny Winter zum 30:23 zweieinhalb Minuten vor dem Ende des Spiels. Zwar konnten die Gastgeberinnen noch einmal verkürzen, aber der erste Saisonsieg der Grün-Weißen geriet nicht mehr in Gefahr. Den Endstand von 30:26 stellte Ex-VfLerin Kira Schnack elf Sekunden vor dem Abpfiff her. „Glückwunsch ans Team, an die Trainer und all diejenigen die daran geglaubt haben. Wie oft haben wir uns in Blomberg sogar in Topbesetzung schwergetan? Und heute? Ganz große Klasse! Alle haben gekämpft und gerackert. Trotzdem erlaube ich mir ein Sonderlob an Simone Spur Petersen.

 

Seit Wochen verletzt, die gesamte Vorbereitung kaum mitgespielt und dann heute so eine Topleistung. Alle Achtung! Isabelle drücke ich alle Daumen in der Hoffnung, dass ihre Verletzung vielleicht doch nicht so schlimm ist wie es aussah“, war auch Peter Görgen (Geschäftsführer VfL Oldenburg GmbH) voll des Lobes nach dem Spiel. Weiter geht es bereits am Sonntag. Da ist der Thüringer HC zu Gast in der EWE-Arena.

 

HSG Blomberg-Lippe

Monz, Veith – Schnack 1, Rüffieux 1, Klaunig 3, Müller 3, Smits, van Buren 1, van Zijl 3, Pichlmeier, Kordovska, Steenbakkers 6/5, L. Petersen, Stolle 3, Emidio Rodrigues 1, S. Petersen 4

 

Gelbe Karte:               3

2 Minuten:                  3

Siebenmeter:              5/5

 

VfL Oldenburg

Renner, Kohorst – Fragge, Birke 3, Jongenelen 1, Wenzl 2, Spur Petersen 5, Martens, Behrend 3, Geschke 8/4, Hartstock 3, Roller, Staal 4, Winter 1

 

Gelbe Karte:               3

2 Minuten:                  3

Siebenmeter:              4/4