Pokalsieger liefert Meister eine Halbzeit lang Zeit einen harten Kampf

Foto: VfL Oldenburg
Foto: VfL Oldenburg

Eine Halbzeit lang spielte der VfL Oldenburg am heutigen Mittwochabend auf Augenhöhe mit dem Thüringer HC und lieferte dem Deutschen Meister einen harten Kampf, so dass es mit einem knappen 13:16 Rückstand in die Kabinen ging. Nach der Pause übernahm der Favorit aber mehr und mehr das Kommando und baute den Vorsprung Tor um Tor aus. Während den Gastgeberinnen immer weniger gelang marschierte der THC teilweise nach Belieben durch die Oldenburger Abwehr. So stand am Ende ein verdienter 36:25 für die Gäste aus Thüringen. Und das obwohl bei den Gästen am heutigen Tage außerhalb des Spielfeldes so gut wie alles schief lief was schieflaufen konnte. Die hatten nämlich auf der Fahrt nach Oldenburg eine Bus-Panne gehabt und mussten zunächst anderthalb Stunden auf einen Ersatzbus warten um dann den Rest des Weges mit einem Linien- anstatt eines Reisebusses

 

fortzusetzen. Dadurch begann das Spiel mit einer guten halben Stunde Verspätung. Was die Gäste nicht daran hinderte erneut einen zweistelligen Sieg einzufahren. „Ich musste meine Ansprache schon im Bus halten und habe den Mädels gesagt, dass es gerade in solchen Situationen wichtig ist die Ruhe zu bewahren“, erzählte THC-Trainer Herbert Müller nach dem Spiel, in dem sein Team zunächst Schwerstarbeit verrichten musste um den Gegner in Griff zu bekommen. „Wenn man nach Oldenburg kommt muss einem klar sein, dass man hier richtig hart kämpfen und auf ein schnelles, dynamisches Handballspiel eingestellt sein muss. Leider haben wir zu Beginn 5-6 Chancen am Kreis liegen lassen. Aber je länger das Spiel lief, desto besser haben wir den VfL in Griff bekommen“, so der THC-Trainer.

 

Die 1057 Zuschauer in der EWE Arena bekamen von Anfang an einen offenen Schlagabtausch zu sehen bei dem der VfL zunächst auf Augenhöhe agieren konnte. In der 8. Spielminute konnte Cara Hartstock ihr Team mit 4:3 sogar erstmals in Führung bringen. Aber die Führung sollte nicht lange halten und fünf Minuten nach der VfL-Führung gingen die Gäste beim Stande von 7:5 erstmals mit zwei Toren in Führung. Immer wieder waren es Iveta Luzumova, Lydia Jakubisova und Emily Bölk die von der VfL-Abwehr nicht zu stoppen waren. Das Trio erzielte in Hälfte Eins vierzehn der sechzehn THC-Treffer. Noch konnte der VfL allerdings immer wieder ausgleichen. Zuletzt neun Minuten vor der Pause durch Helena Mikkelsen zum 10:10. Wenig später waren die Gäste dann durch Emily Bölk erstmals mit drei Toren in Führung gegangen. Mit 13:16 aus Sicht des VfL ging es in die Pause.

 

Sah es in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit noch danach aus als ob der VfL weiterhin auf Tuchfühlung bleiben könnte zog der THC nun kontinuierlich davon. Nach halb gespielter Halbzeit war es erneut Emily Bölk die ihr Team erstmals mit zehn Toren (30:20) nach vorne brachte. Da war das Spiel aber schon längst zu Gunsten der Gäste entschieden, die am Ende einen verdienten 36:25 Sieg einfahren konnten.

 

„Ich hatte am Wochenende auf ein besseres Spiel des THC im Europapokal gehofft. So hatten sie heute etwas gut zu machen, was die Sache für uns deutlich schwerer gemacht hat. Wir haben versucht Luzumova in kurzer Deckung zu nehmen um so den siebten Feldspieler zu provozieren. Was auch geklappt hat. Nur haben wir dann zu viele Fehler in der Vorwärtsbewegung gemacht. In der zweiten Halbzeit hat sich dann die bessere Qualität des THC gezeigt, die geduldig ihre Angriffe ausgespielt haben um dann ihre Chance zu suchen“, so VfL-Trainer Niels Bötel nach dem Spiel.

 

Wer dachte für den THC hätte mit dem Sieg der Tag noch ein glückliches Ende genommen sah sich getäuscht. Sehr zum Ärger des Trainers mussten noch einige seiner Spielerinnen zur Dopingkontrolle. „Das ist schlecht geplant gewesen. Muss sowas unbedingt nach einem Mittwochsspiel sein? Wenn wir Glück haben sind wir jetzt gegen fünf Uhr wieder zuhause. Wenn sie denn aufs Klo können, ansonsten wird es noch später. Am Freitagmorgen geht es dann schon um fünf Uhr morgens nach Slowenien, wo wir Deutschland gut im Europapokal vertreten sollen. Mit Regeneration ist da nicht viel“.

 

 

 

VfL Oldenburg

 

Renner, Ferenczi – Fragge, Kannegiesser, Birke 3, Genz, Jongenelen 2, Martens, Behrend 4, Geschke 5/2, Logvin 2, Hartstock 1, Mikkelsen 4, Schoenaker 3/1, Roller 1

 

Gelbe Karte:               1

 

2 Minuten:                  3

 

Siebenmeter:              4/3

 

 

 

Thüringer HC

 

Zimmermann, Giegerich – Sazdovska, Mazzucco 1, Schmelzer 3, Triscsuk 1, Stolle 3, Luzumova 10/1, Bölk 11/2, Großmann 1, Jakubisova 6, Huber

 

Gelbe Karte:               2

 

2 Minuten:                  3

 

Siebenmeter:              4/3