Favorit wankte, aber fiel nicht

Foto: Hermann Jack
Foto: Hermann Jack

Das Ziel war es den großen Favoriten und damit die Liga zu überraschen. Aber bereits in den ersten Minuten verteilte man zu viele Gastgeschenke um am Ende dem TuS Lintfort ein Bein stellen zu können. Am Ende wankte der Absteiger zwar gewaltig, aber fiel nicht und konnte knapp mit 31:28 die Oberhand behalten. „Das waren am Anfang zu viele Fehlpässe die wir da gespielt haben. Besonders ärgerlich ist dies, wenn man das Endergebnis sieht. Insgesamt bin ich aber mit der Leistung der Mädels sehr zufrieden. Die ist gegen solch einen Gegner aller Ehren wert. Am Ende sind wir ja sogar noch einmal rangekommen, aber dann machen wir zwei Fehler und das Spiel war entschieden“, zeigte sich Andy Lampe trotz der Niederlage mehr als zufrieden mit der Präsentation seines Teams.

 

Zu Beginn des Spiels zeigte sich das junge Team des VfL ungewohnt nervös und produzierte im Angriff unbedrängt zahlreiche Abspielfehler. Die Gäste bestraften dies konsequent in dem sie den VfL auskonterten und bereits nach zehn Minuten mit 8:2 führten. Nun hatten aber auch die Gastgeberinnen die Anfangsnervosität abgelegt und die Pässe landeten zunehmend dort wo sie hinsollten, so dass das Team von Andy Lampe verhindern konnte das die Gäste weiter davonzogen. Diese mussten zudem ab der 13. Minute auf ihre Toptorjägerin Loes Vandewal verzichten, die nach einer Abwehraktion Rot gesehen hatte. Wenig später hatten sich die Grün-Weißen wieder auf 8:11 herangekämpft. Aber die Gäste fanden schnell wieder zurück ins Spiel und zogen innerhalb von fünf Minuten wieder auf 15:8 davon. In den letzten zehn Minuten pendelte sich der Abstand auf 5-7 Tore ein. Jenny Behrend stellte mit zwei Treffern den 14:18 Pausenstand her.

 

Die zweite Halbzeit begann der VfL nicht nur mit einem Rückstand, sondern auch in Unterzahl, da Ann-Kristin Roller noch eine 2-Minuten-Strafe absitzen musste. In der Situation einen doppelten Kempa-Trick zu versuchen erscheint schon recht frech. Aber die Mädels von Andy Lampe und Alex Hansel haben es drauf. Zunächst fing Laura Kannegiesser auf Linksaußenposition den Ball in der Luft um ihn dann umgehend an den Kreis zu spielen wo Marie Steffen angeflogen kann und den Ball im Tor der Gäste versenkte. „Mir blieb fast das Herz stehen als Marie auf einmal bei neun Meter abhob und ich fragte mich wo sie den hin will“, überraschten die Nachwuchshandballerinnen selbst die langjährige Betreuerin Helga Lütje. Aber auch auf die Gäste schien diese Aktion Eindruck gemacht zu haben. Das Team vom Niederrhein wirkte zunehmend verunsichert und produzierte seinerseits zahlreiche Fehlpässe. Nichtsdestotrotz blieb der Abstand konstant bei 5-6 Toren. Erst in den letzten sechs Minuten konnte der VfL den Abstand noch einmal entscheidend verkürzen und sogar beim Stande von 27:29 auf zwei Tore herankommen. Nun kam doch noch einmal Hoffnung auf unter den knapp hundert Zuschauer in der Sporthalle Wechloy, dass es vielleicht doch noch etwas mit der Überraschung werden könnte. Nun wurde auch Lintforts Trainerin Bettina Grenz-Klein unruhig, wie ihre Ansprache vor der Mannschaft zeigte. „Wir müssen uns etwas einfallen lassen, sonst verlieren wir das Ding hier noch“. Aber daraus wurde nichts mehr. Zwei Fehler in der VfL-Abwehr sorgten dafür, dass die Gäste der Vorsprung wieder etwas ausbauen konnten. Am Ende stand eine knappe 28:31 Niederlage, die aber für das nächste Heimspiel gegen Vechta Hoffnung macht. Wie stark das Juniorenteam den Favoriten gefordert hat zeigte auch der ausgelassene Jubel der Gäste nach dem Schlusspfiff. Beste Torschützin war mit sieben Treffern die erst 16jährige Marie Steffen. Das Küken im Team hinterließ nicht nur wegen ihrer Tore einen bärenstarken Eindruck.

 

Das Lokalderby findet bereits am kommenden Dienstag statt. Für dieses Spiel kehrt der VfL einmalig an seine alte Wirkungsstätte an der Rebenstraße zurück. Anwurf in der Robert-Schumann-Halle ist um 16:30 Uhr.

 

VfL Oldenburg II

Rengert, Neumann (12 Paraden) – Prante 3/2, Martens, Schaffrick 2, Behrend 6, Carstens, Fragge 3/1, Schilling 1, Roller 3, Kannegiesser 2, Steffen 7/1, Berkau, Dalinger 1

Gelbe Karte:               3

2 Minuten:                  3 + 1

Siebenmeter:              4/4

 

TuS Lintfort 45/87

Gosch, Romeike – Legermann 6, Lambertz 4, van den Broek, van Hulten, Klein 5, Kuik 3, Isaksen 2, Bensch 2, Hujsmans 6/1, Butzen 1, Vandewal 2/1

Gelbe Karte:               3

2 Minuten:                  2

Rote Karte:                 1

Siebenmeter:              2/2