Coach Abroad – Als freiwilliger Handballtrainer nach Südafrika

Ein Jahr ist es nun her, dass die ehemalige VfL-Spielerin Nicola Scholl ihre gemeinnützige Organisation PLAY HANDBALL ZA ins Leben gerufen hat. Es folgten Monate in denen Scholl ihr Netzwerk ausbaute und erste Projekte auf den Weg brachte. So weilte z.B. im Frühjahr mit Unterstützung des DOSB Handballlehrer Klaus Feldmann mehrere Wochen in Südafrika, um im Rahmen einer „Roadshow“ die Ausbildung von Trainern zu fördern und die Begeisterung für Handball weiter zu schüren. Ein Projekt das ihr besonders am Herzen liegt ist „Coach Abroad“. Zweimal im Jahr, jeweils im Februar und August, gibt es die Möglichkeit für drei oder sechs Monate als freiwilliger Handballtrainer nach Kapstadt zu gehen. Im August dieses Jahres war es erstmals soweit, vier Freiwillige aus ganz Deutschland machten sich auf den Weg nach Südafrika. Unter ihnen die ehemalige VfL-Spielerin Merle Osterthun. „Es gefällt mir hier richtig gut. Meine Gastfamilie hat mich super aufgenommen. Und die Kinder haben sehr viel Spaß beim Handballspielen. Es ist einfach die perfekte Ergänzung zu Rugby und Netball. Die größte Freude bereitet mir selbst, wenn ich sehe wie schnell sie dazulernen. Auch, dass sie mir langsam vertrauen und ihre Scheu überwinden Englisch zu sprechen. Ist ein schönes Gefühl.“

Nach einer gemeinsamen Orientierungswoche, in der den Sportvolontären die Kultur, die Lebensweise und die Geschichte Südafrikas näher gebracht wurde, ging es in die jeweilige Gastfamilie, die den Vieren für die nächsten Monate ein zuhause sein soll. Vier Mal in der Woche trainieren die handballbegeisterten Deutschen an den örtlichen Schulen 32 bis 40 Kinder unterschiedlichen Alters pro Unterrichtsstunde (ca. 30 Min.) und bieten zusätzlich Nachmittagsprogramme an. „Neben der reinen Trainertätigkeit geht es auch darum eigene Ideen zu entwickeln, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und Handball zu (er)leben. Hierfür benötigt man keine Trainerlizenz sondern sollte offen sein für neues, den Mut besitzen auf andere Menschen zuzugehen und die Grundzüge des Sports kennen“, weiß Nicola Scholl aus eigener Erfahrung. „Man muss auch nicht fehlerfrei die englische Sprache beherrschen, das kommt nach und nach vor Ort“.

Nicola Scholl und ihre Organisation PLAY HANDBALL ZA koordinieren das Programm in Südafrika und dienen den Volontären vor und während des Aufenthalts als Ansprechpartner. Hierzu gehört u.a. Unterstützung beim Visumsantrag, Vermittlung eines Einsatzortes bei einem der Partner mit denen PLAY HANDBALL zusammenarbeitet, Unterkunft und Verpflegung in einer Gastfamilie. Derzeit gibt es noch keine finanzielle Unterstützung seitens PLAY HANDBALL ZA für den Freiwilligenaufenthalt, so dass der Volontär hier selbst aktiv werden muss. Das Drei-monatige Handball-Freiwilligen-Programm kostet aktuell 1750 €, das Sechs-monatige nur 800 € mehr und deckt die Kosten des Aufenthalts. „Als Gegenleistung gewinnen unsere Volontäre einmalige Erfahrungen, tauchen tiefer in die südafrikanische Kultur ein als gewöhnliche Touristen, genießen die wundervolle Landschaft, lernen neue Fähigkeiten an sich kennen und in Bewerbungsunterlagen sieht solch ein Auslandsaufenthalt auch nicht schlecht aus“, sieht die ehemalige Bundesligaspielerin viele positive Gründe die für eine Teilnahme an diesem Sport-Entwicklungs-Programm in Südafrika sprechen.

Weitere Informationen unter http://play-handball.org/volunteer/  oder am Informationsstand von PLAY HANDBALL ZA während des Bundesligaheimspiels des VfL Oldenburg gegen die SG BBM Bietigheim am 19.10. in der EWE-Arena. Hier hat man auch die Möglichkeit das Projekt in Form einer Ball- oder Geldspende zu unterstützen. Oder Spende direkt an: PLAYHANDBALL, Landessparkasse zu Oldenburg, IBAN: DE45 2805 0100 0090 9883 46. Die Spendengelder werden u. a. für Events, Workshops und Ausrüstung verwendet.