Bundestrainer zu Gast beim Wunderhorn

Foto: Herrmann Jack
Foto: Herrmann Jack

Unter den vielen Zuschauern die am Samstag interessiert die Spiele der Vorrunde beim 32. Internationalen Robert-Schumann-Turnier um das Oldenburger Wunderhorn beobachteten war auch Frauenbundestrainer Michael Biegler, der die Gelegenheit nutzte und zahlreiche seine Schützlinge beobachtete. Darunter auch mehrere VfL-Spielerinnen.

 

 

 

Willkommen in Oldenburg Herr Biegler. Ist das ihr erster Besuch beim Wunderhorn-Turnier?

 

Ich bin zwar nicht das erste Mal in Oldenburg, aber im letzten Jahr hat es nicht gepasst sich das Turnier anzusehen. Dafür aber in diesem Jahr. Allerdings bin ich nur heute hier, da ich morgen schon bei einem Turnier in Ludwigsburg sein muss.

 

 

 

Wie schätzen sie das Niveau beim Wunderhorn ein?

 

Es ist nicht an mir das Niveau bei einem Turnier zu beurteilen. In der Vorbereitung ist es sowieso schwierig die Leistung einer Mannschaft zu beurteilen, da ich nicht genau weiß wo die jeweilige Mannschaft in dieser Phase gerade steht. Manche Teams kommen gerade direkt aus einem Trainingslager wie z.B. Buxtehude und andere wie Dortmund haben dies bereits zu einem früheren Zeitpunkt beendet. Außerdem bin ich selbst kein großer Freund solcher Turniere. Die kurzen Spielzeiten und das andauernde Aufwärmen sehe ich schon als etwas problematisch an. Hier in Oldenburg geht es ja noch mit einer Spielzeit von 2 x 20 Minuten im Gegensatz zu anderen Turnieren wo sogar nur 2 x 15 Minuten gespielt werden. Grundsätzlich hat das Turnier aber eine tolle Besetzung wo sich viele Nationalspielerinnen treffen die alle noch eine sehr hohe Motivation haben. Was mich sehr freut.

 

 

 

Welche Erkenntnisse nehmen sie mit aus ihrer Spielerbeobachtung hier in Oldenburg?

 

Zu diesem Zeitpunkt der Saison geht es vor allem darum die Spielerinnen unter Augenschein zu nehmen und zu erfahren wie es ihnen geht. Und wie gesagt die Vorbereitung der Teams unterscheidet sich, so dass es schwierig ist den aktuellen Leistungsstand miteinander zu vergleichen. Bietigheim und Buxtehude müssen z.B. schon in einer Woche im Supercup ran während die anderen Teams noch eine Woche länger Zeit haben. Außerdem ist so ein Turnier auch nur eine Momentaufnahme. Deshalb habe ich auch mehrere Teams im Trainingslager besucht oder komme beim Training vorbei. Dann beobachte ich aber nicht nur eine Trainingseinheit, sondern gleich mehrere. Dazu kommen natürlich die Spielbeobachtungen.

 

 

 

Wie viele Spielerinnen beobachten Sie derzeit und wie stehen die Chancen der Oldenburger Spielerinnen?

 

Derzeit habe ich 38-40 Spielerinnen die ich regelmäßig beobachte. Auch wenn zurzeit das Projekt „Heim-Weltmeisterschaft“ im Vordergrund steht müssen wir natürlich auch für die Zeit danach planen und können nicht nur die beobachten die aktuell zum engeren Kader gehören. Grundsätzlich hat jeder die Chance sich in den Vordergrund zu spielen. Wobei wir aber nicht nur die spielerische Leistung beurteilen. Nationalmannschaft bedeutet immer auch eine Zusatzbelastung und da müssen wir sehen ob die jeweilige Spielerin diese Zusatzbelastung auch körperlich verkraften kann. Unter den oben genannten Spielerinnen sind mit Angie Geschke, Madita Kohorst, Julia Wenzl und Kim Birke auch vier VfLerinnen, wobei ich mich da nicht festlegen möchte wie gut oder schlecht deren Chancen sind. Beim VfL passiert derzeit was ganz Spannendes und es wird interessant sein die Entwicklung der Mannschaft zu beobachten. Durch die Verjüngung der Mannschaft verteilt sich die Verantwortung jetzt auf weniger Schultern und es wird sich zeigen wie die Spielerinnen damit umgehen und hoffentlich daran wachsen.

 

 

 

Danke für das interessante Gespräch Herr Biegler.