Zwei Oldenburger beim härtesten Winter-Ultra-Marathon in England

Sie haben gemeinsam die Alpen überquert und sind durch die marokkanische Sahara gelaufen. Nun wartet ein neues Abenteuer auf die beiden Oldenburger Extremsportler Michael Groth und Manfred Siebert-Diering. Am 15. Januar fällt im nordenglischen Edale der Startschuss zum 431 km langem „Spine Race“. Laut Aussage des Veranstalters der brutalste Lauf Britanniens. Für die beiden Oldenburger ist es zumindest ihr längster Nonstop-Lauf und das zur besten Winterzeit. Die Strecke verläuft auf einem der beliebtesten Fernwanderwege Großbritanniens, dem Pennine Way. Schon im Sommer ist die Strecke durch dünn besiedeltes Gebiet bei schlechter Witterung recht anspruchsvoll. Da kann man sich leicht ausrechnen, dass im Winter die Herausforderung für die Läufer noch einmal etwas größer sein dürfte. Schnee, Eis als auch Regen machen den Teilnehmern auf dem Weg Richtung Schottland das Leben schwer. Da wundert es wenig, dass Jahr für Jahr weniger als die Hälfte der Starter das Ziel im schottischen Kirk Yetholm erreichen. „Mit Minusgraden und Schnee kann ich gut leben, Dauerregen muss nicht unbedingt sein“, nennt Michael Groth dann auch seine Präferenzen was das Wetter betrifft.

Wegmarkierungen sind selten. Auf breite Wanderwege brauchen die beiden Oldenburger nicht zu hoffen. Im Gegenteil. Die Trails sind sehr ausgesetzt und häufig nicht als Wege zu erkennen. Ohne Karte und GPS geht da nichts. Aber nicht nur Karte sowie GPS gehören für jeden Teilnehmer zur Pflichtausrüstung. Hierzu gehören ebenfalls Kompass, ein Schlafsack (-10 Grad Komforttemperatur), Isomatte, Biwaksack oder Zelt, Wasserdichte Jacke / Hose, Lange Unterhose, Handschuhe, Mütze, Stirnlampe, Schutzbrille, Ersatzsocken, diverse Medikamente und Verbandsmaterial, Gaskocher mit Kartusche und Topf, Schneeschuhe/Spikes/Yak Trax, Halstuch, Ersatzbatterien, Handy und ein GPS Tracker. Schließlich sollen ja bei allem Abenteuer auch alle wieder heil nach Hause kommen.

Der höchste Punkt ist der 893 m hohe Cross Fell, der in der zweiten Hälfte des Rennens auf die Läufer wartet. Insgesamt müssen 13.500 Höhenmeter überwunden werden. Zielschluss ist am 22.01.2017 um 08:00 Uhr. An insgesamt fünf Checkpoints besteht die Möglichkeit seine Ausrüstung wieder aufzufüllen, etwas zu essen oder warme Getränke zu sich zu nehmen. „Die Strecke zwischen den einzelnen Checkpoints sollte man schon schaffen denn dort besteht die Möglichkeit zu schlafen, ansonsten ist biwakieren im Freien angesagt z.B. im Biwak Sack, in Schutzhütten, Höhlen etc. jedoch nicht in B&B´s oder dergleichen. Das führt zur Disqualifikation. Aber wir dürfen uns unterwegs in Pubs oder Geschäften verpflegen und aufwärmen. Jeder entscheidet selbst wann und wo er schläft und isst. Wir werden natürlich versuchen an den Checkpoints zu schlafen“, erzählt Groth über sein kommendes Laufabenteuer und ist sehr zuversichtlich, dass er und sein Partner zu den Läufern gehören werden die das Ziel in Schottland erreichen werden. Das Laufen bei frostigen Temperaturen haben die beiden vor einigen Wochen einmal mehr im Harz trainiert und sehen sich bestens vorbereitet für das härteste Rennen Britanniens.