So funktioniert die American Football Regionalliga

Grafik: NWZ
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Seit vergangenen Wochenende fliegt das Ei in der Regionalliga Nord wieder. Zeit ein wenig zu erklären wie das denn funktioniert mit dem American Football in der dritthöchsten Spielklasse.

 

Nach einer Ligareform starten in dieser Saison acht Teams in der Regionalliga Nord die in Hin- und Rückspielen gegeneinander antreten. Das Erstplatzierte Team spielt im Anschluss an die Saison gegen die Gewinner der West- und Ostgruppe um die zwei Aufstiegsplätze in die zweite Bundesliga (GFL2). Der Tabellenletzte steigt in die Oberliga ab. Auch wenn die Hamburg Blue Devils gerade erst aufgestiegen sind gelten sie doch als Topfavorit auf den Meistertitel, was der dreimalige Europapokalsieger gleich im ersten Saisonspiel gegen Mitfavorit Ritterhude Badgers eindrucksvoll unter Beweis stellte als man die Badgers mit einer deutlichen 6:29 Niederlage nach Hause schickte. Neben den Badgers ist es vor allem das zweite Hamburger Team, die Pioneers, die auf einen Ausrutscher des Favoriten warten. Neu in der Liga sind dank der Reform die Bremerhaven Seahawks sowie die Kiel Baltic Hurricanes II. Sportlich in der vergangenen Saison abgestiegen profitieren die Hannover Spartans vom Rückzug der Göttingen Generals und können ein weiteres Jahr in der Regionalliga verbleiben. Die Braunschweig Lions II und Oldenburg Knights komplettieren die Liga, in der kaum ein Team ohne die sogenannten Importspieler auskommt. Dies sind junge Spieler aus dem Mutterland des American Football, der USA, die gegen eine Aufwandsentschädigung sowie freie Kost und Logis für eine Zeitlang nach Deutschland kommen um hier ihrem Sport nachzugehen. „Bei uns gibt es keine Vereine wie hier. Wer nicht gut genug für die NFL ist kann nur an einem College bzw. einer Universität spielen oder geht ins Ausland“, erzählt Kyle Barnett, ehemaliger Importspieler der Oldenburg Knights. Zweimal die Woche steht Mannschaftstraining auf dem Plan. Hinzu kommt individuelles Krafttraining mehrmals die Woche.

 

Gespielt wird wie beim Fußball mit elf gegen elf, wobei der Kader bei einem Spiel aus 28 bis 50 Spielern bestehen darf und jeder dieser Spieler auch zum Einsatz kommen kann. Die Spielzeit beträgt 4 x 12 Minuten, mit einer fünfzehnminütigen Pause zwischen dem zweiten und dritten Viertel. Gemessen wird nur die reine Spielzeit, bei allen Unterbrechungen wird die Uhr angehalten. Anders als beim Fußball stehen Abwehr- und Angriffsspieler eines Teams nie zusammen auf dem Feld. Die Mannschaft die im Ballbesitz ist schickt ihre 11köpfige Offense auf den Platz und der Gegner seine Defense. Die Offense hat dann für jeden Spielzug vier Versuche um einen Raumgewinn von 10 Yard (9,144 m) zu erzielen. Jeder Spielzug wird vom Center eröffnet der den Ball durch die Beine an den Quarterback (Spielmacher) weitergibt, der dann per Passspiel oder durch einen eigenen Lauf versucht den Ball in die gegnerische Endzone zu bringen.