Zoe Scheve kämpft sich souverän zum erneuten Weltmeistertitel

Foto: Sabine Seeger
Foto: Sabine Seeger

Neue Gewichtsklasse, gleicher Titel. Vor zwei Jahren konnte Taekwondo-Kämpferin Zoe Scheve vom SV Ofenerdiek in der Gewichtsklasse bis 55 kg erstmals den Weltmeistertitel gewinnen. In diesem Jahr ging sie im niederländischen Dalfsen in der Gewichtsklasse bis 65 kg gegen teilweise bis zu sieben Kilogramm schwerere Konkurrentinnen an den Start. Kein Problem für die junge Oldenburgerin, die sich mit drei Siegen bis ins Finale vorkämpfte. Hier bekamen die Zuschauer im Meeting Centre de Trefkoele in Dalfsen einen spannenden Finalkampf geboten in dem Scheve zwar immer wieder in Führung ging, sich aber nicht entscheidend absetzen konnte. Am Ende behielt sie dennoch mit 6:4 die Oberhand und sicherte sich auch in der höheren Gewichtsklasse den Weltmeistertitel. „Ich hatte zwar während der Kämpfe damit gerechnet aufs Podium zu kommen, aber nie gedacht den Titel zu gewinnen. Es wurde mir nichts geschenkt. Da ist eine ganze andere Power dahinter in dieser Gewichtsklasse. Vier Kämpfe an einem Tag hat man auch nicht so oft. Normalerweise dauert so ein Wettkampf anderthalb Stunden, diesmal ging es über vier Stunden und immer wieder musste man sich aufwärmen“, freute sie sich riesig über den nicht ganz erwarteten Titelgewinn.

 

Am Tag zuvor hatte sie bereits mit der Mannschaft Silber gewonnen. Wobei das deutsche Team gehandicapt an den Start gegangen war. Anstatt mit vier Kämpferinnen musste man mit dreien antreten da die Gewichtsklasse bis 55 kg nicht besetzt werden konnte. Dies hatte zur Folge das der Gegner jeweils kampflos mit 1:0 in Führung gehen konnte. Nachdem man in der ersten Runde ein Freilos hatte konnte sich das deutsche Team im Halbfinale mit 3:1 durchsetzen und traf im Finale auf Gastgeber Niederlande. Wie schon im Halbfinale konnte Scheve ihren Kampf durch technischen K.O. gewinnen und zum 1:1 ausgleichen. Da beide Teams noch einen Sieg einfahren konnten kam es zum Entscheidungskampf, in dem die Trainer frei wählen konnten, wenn sie auf die Matte schickten. Hier trafen die Niederländerinnen die bessere Wahl und wurden Weltmeister.

 

Bei den Formen verpasste Zoe Scheve als Vierte eine weitere Medaille um gerademal 0,1 Punkte. „Ich habe erstmals nach sechs Jahren eine neue Form gelaufen und war vor dem Wettkampf mega nervös. Insgesamt gesehen bin ich super zufrieden. Wir hatten einen sehr guten Zusammenhalt in der Mannschaft und haben uns alle gegenseitig unterstützt. Die Stimmung in Dalfsen war gut und das Niveau sehr hoch“, zeigt sich die Oldenburgerin sehr zufrieden mit ihrem Abschneiden bei der WM, wo sie alle ihre sechs Kämpfe gewinnen konnte. Drei davon sogar durch technischen K.O. (fünf Punkte Vorsprung).