Schützennachwuchs mit guten Ergebnissen gegen internationale Konkurrenz

Zum bereits 24. Mal hatten die Oldenburger Schützen zum Internationalen Juniorenwettkampf der Sportschützen nach  Oldenburg geladen. 57 Sportler aus vier Nationen waren dem Ruf aus Oldenburg gefolgt. Während es sich beim Team Oldenburg um eine Auswahl Oldenburger Nachwuchstalente handelte, reisten Südafrika und Großbritannien mit ihren Nachwuchsnationalteams an die Hunte. Aus Schweden war das Riksskyttegymnasium aus Aleholm am Start. In diesem Sportinternat, mit dem Schwerpunkt Schießsport, leben und trainieren derzeit 26 Nachwuchssportler aus ganz Schweden im Alter von 16 bis 19 Jahren. Neben der Schule stehen elf Stunden Training in der Woche auf dem Programm. Außer dem obligatorischem Schießtraining wird hier sehr viel Wert auf Ausdauer-, Kraft und Beweglichkeitstraining gelegt. „Die meisten unserer Athleten gehen aber auch noch in ihrer Freizeit auf den Schießstand. Schießen lernt man nur durch Schießen. Bei uns bekommen unsere Sportler die Möglichkeit ihren Schulabschluss ein Jahr später zu machen, so dass sie sich mehr auf ihren Sport konzentrieren können, da die schulische Belastung etwas niedriger ist. Aber trotzdem steht die Schule an erster Stelle. Bringt ein Schüler in einem Fach nicht so gute Leistungen kommt er in eine Spezialklasse wo ihm geholfen wird, damit er mit einer guten sportlichen sowie schulischen Ausbildung unsere Schule abschließt“, erzählt Paul Larm Leiter der schwedischen Delegation. „Bei unseren Bewerbungstests schauen wir nicht so sehr auf bisherige Erfolge, sondern ob wir das Potential erkennen können, dass unsere Athleten auch im Erwachsenenalter erfolgreich sein können. Deshalb sind auch nicht alle aktuelle Kaderathleten“. Insgesamt gibt es 52 solcher Sportschulen für verschiedene Sportarten in Schweden. Bereits seit fünfzehn Jahren kommen die Schweden immer wieder nach Oldenburg weil sie sich hier sehr gut aufgenommen fühlen. Im Laufe der Jahre sind hier auch einige Freundschaften entstanden. Voll des Lobes waren die Gäste auch für die gute Schießanlage der Oldenburger Schützen.

Ähnlich sehen dies die Gäste aus Großbritannien um Trainer John Kalinowski, der 1994 erstmals in Oldenburg war. Von Verhältnissen wie in Schweden können die Briten nur träumen. „Wir haben ähnlich wie in Deutschland ca. zehnmal im Jahr Kadersammlungen und rekrutieren unseren Nachwuchs indem wir von Wettkampf zu Wettkampf reisen um dort die Talente anzusprechen. Die Kader sind in unterschiedliche Leistungsklassen unterteilt. Hauptamtliche Trainer gibt es nicht, wir sind fast alles Eltern die ihre Kinder betreut haben und dabei geblieben sind. Bezahlt werden wir vom Verband nicht. Nichtmals Spesen gibt es. Man muss schon ein ziemlicher Idealist sein um diesen Job zu machen“, so der engagierte Trainer. Ähnlich sieht es auch bei den Südafrikanern aus.

Eine schwere Aufgabe für den Oldenburger Nachwuchs, die diese aber mit Bravour meisterten. Zahlreiche Oldenburger konnten sich fürs Finale qualifizieren. Allen voran die Deutsche Mannschaftsvizemeisterin Ann-Kathrin Näther (Platz 3,5 und 8) und Maximillian Götz (4,5 und 7), die gleich drei Finalplatzierungen schafften. Beim Finale der Frauen mit dem Luftgewehr stellten die Oldenburgerinnen sogar fünf der acht Finalplätze. Die beste von ihnen war Nadine Gudert, die den Wettkampf für sich entscheiden konnte. Saskia Wintermann kam beim gemischten Grand Prix Schießen auf einen guten vierten Platz und sicherte sich mit dem Luftgewehr Platz Sieben. Erfolgreichste Schützin war die Schwedin Ida Andersson, die sich einen kompletten Medaillensatz erschoss. Noch größer dürfte die Freude bei der Britin Katie Gleeson gewesen sein. Neben einem zweiten Platz sprangen für sie auch der Sieg und ein neuer Landesrekord mit dem Kleinkalibergewehr heraus.

Auch der erfolgreichste Schütze kam mit Andreas Christensson aus Schweden. Nachdem er gleich den ersten Wettbewerb für sich entscheiden konnte folgten an den nächsten Wettkampftagen noch ein zweiter und sechster Platz. Für die Gäste ging es nach einem gemeinsamen Bankett direkt weiter nach Hannover, wo sie an einem großen internationalen Wettbewerb mit über 500 Teilnehmern aus 30 Nationen teilnehmen werden.