Oldenburger Darts-Spieler hoffen auf positiven Effekt durch Darts-WM

Gebannt fiebern in diesen Tagen Oldenburgs Darts-Spieler am Fernsehen mit wenn in London die Stars ihres Sports den Weltmeistertitel unter sich auswerfen. Gerne wäre der ein oder andere direkt vor Ort um einmal die großartige Atmosphäre im 3000 Zuschauer fassenden Alexandra Palace live mit zu erleben. Was aber nicht so einfach zu bewerkstelligen ist. Trotz der hohen Ticketpreise sind diese in der Regel binnen 24 Stunden ausverkauft.

 

„Die größeren Turniere sind in der Regel immer ausverkauft. In Deutschland sind das so 800 bis 1000 Zuschauer und es herrscht eine richtige Partystimmung“, weiß Frank Bruns, einer der derzeit besten Oldenburger Darts-Spieler zu berichten. Wie viele andere hat auch Bruns als Soft-Tip Spieler (Electronic-Darts) begonnen will sich in Zukunft aber komplett auf Steel-Darts, der Variante des Sports die in London gespielt wird, konzentrieren. „E-Darts ist nicht als Sport anerkannt, sondern mehr die Freizeitvariante die in Kneipen gespielt wird. Ich möchte aber nicht nur in Oldenburg, sondern in ganz Deutschland bzw. wenn ich gut genug bin auch international spielen“, erzählt Bruns, der um sein Ziel zu erreichen zwischen 15 und 18 Stunden in der Woche trainiert. Einen ersten Schritt in diese Richtung macht er dann bereits in wenigen Wochen beim Weltranglistenturnier in Dinslaken, wo er gemeinsam mit seiner Trainingspartnerin Corinna Sehnert an den Start gehen wird.

 

Die hat noch deutlich ambitioniertere Ziele als Bruns. Sie möchte als eine von nur zwei Deutschen mit zu einem Länderkampf nach Japan reisen. Dafür muss sie in der Deutschen Rangliste mindestens Zweite sein. Aber eine Auslandsreise in Sachen Darts steht auch für Bruns im Jahre 2017 auf dem Plan. „Es besteht eine Partnerschaft zwischen der Bremer Premium League und einem College in Manchester. Die Engländer waren dieses Jahr zu einem Freundschaftsspiel in Bremen und im nächsten Jahr haben alle Teilnehmer der diesjährigen Premium League die Möglichkeit zu einem Gegenbesuch nach Manchester zu reisen. Da möchte ich unbedingt mit. England ist das Mutterland unseres Sports und wird dort auch viel besser unterstützt“, schwärmt der Oldenburger, der in seiner Freizeit sein Wissen an die Nachwuchsspieler des VfB in Richters Billard & Darts Center in der Cloppenburger Straße weitergibt. Die bekamen in diesem Jahr sogar schon einmal die Möglichkeit sich in Salzgitter mit einigen Darts-Profis zu messen. „So etwas motiviert auch wenn man natürlich chancenlos ist“, so Bruns.

 

Neben den eigenen persönlichen sportlichen Ambitionen liegt den beiden natürlich die Entwicklung ihres Sports am Herzen. So hoffen beide, dass durch die WM und vor allem durch ein erfolgreiches Abschneiden von derzeit Deutschlands bekanntesten Darts-Spieler Max Hopp der Darts-Sport weiteren Auftrieb bekommen wird. „Nach den Weltmeisterschaften hat Darts immer einen großen Zulauf. Es kommen Neulinge, aber auch solche die durch die Fernsehübertragungen wieder Lust bekommen haben an Turnieren teilzunehmen. So profitieren Turniere am Anfang des Jahres immer sehr von der WM, da sie höhere Teilnehmerzahlen haben als im Verlauf des Jahres“, erzählt Sehnert aus ihrer zwanzigjährigen Erfahrung.

 

Während Max Hopp sich durch seine Weltranglistenplatzierung (38.) für die WM qualifizieren konnte, schaffte dies mit Dragutin Horvat ein weiterer Deutscher als Sieger der Super League Darts. Einer Turnierserie die aus fünf Spieltagen und einem Finale besteht. Hier konnte sich Horvat im Finale gegen Oldenburgs Aushängeschild Stefan Stoyke vom VfB durchsetzen. Stoyke ist zweifacher Mannschaftsweltmeister und mehrfacher Deutscher Meister im E-Darts und gehört auch im Steel-Darts zu den Besten in Deutschland.