Moderner Fünfkampf – Ein fast „ausgestorbener“ Sport in Oldenburg

Eine der ältesten olympischen Sportarten ist der Moderne Fünfkampf, der in Rio bereits zum 24. Mal auf dem Programm steht und 1912 in Stockholm seine Premiere feierte. Anders als alle anderen Disziplinen wurde diese speziell für Olympia von Pierre de Coubertin konzipiert. Ziel dieser Sportart sollte der perfekte Athlet sein. So wurde dieser Sport bis zum 2. Weltkrieg fast nur von Angehörigen von Militär und Polizei ausgeübt. Bei den fünf Disziplinen handelt es sich um Degenfechten, Schwimmen (200 m Freistil), Springreiten, Pistolenschießen und Geländelauf. Letztere beiden Disziplinen werden mittlerweile in Form eines Sommerbiathlons ausgeführt, wo der Laufwettbewerb durch Schießeinlagen unterbrochen wird. Ging der Wettkampf anfangs noch über fünf Tage an fünf unterschiedlichen Wettkampforten, ist für Rio geplant den Wettkampf innerhalb von fünf Stunden in einem eigens dafür konzipierten Pentathlon Stadion durchzuführen um die Sportart attraktiver für die Zuschauer zu machen. Dabei werden die Resultate der ersten drei Disziplinen in Zeiten umgerechnet und der abschließende Lauf wird dann in Form eines Verfolgungsrennens gestartet, wo der Führende als erstes startet und die Konkurrenz ihm im vorher errechneten Sekundenrückstand folgt. Dies macht den Wettkampf für die Zuschauer deutlich übersichtlicher, da während des Laufs immer zu erkennen ist wer gerade in Führung liegt. Der der als erster am Ende die Ziellinie überquert ist Olympiasieger.

Im Jahre 1990 entschloss man sich beim Fechtclub zu Oldenburg diese Vielseitigkeitsprüfung auch in Oldenburg einzuführen. Gut möglich, dass der Moderne Fünfkampf zuvor bereits in einer der vielen Oldenburger Kasernen ausgeübt worden ist, aber Vereinsmäßig übernahm hier der FCO die Vorreiterrolle. Dafür holte man sich mit Unterstützung des LSB aus Budapest den Fechtmeister und Moderner Fünfkampf Trainer Janos Pethes. Der Schwerpunkt im Verein lag aber weiterhin beim Fechten, so dass der Aufbau einer Fünfkampfgruppe nur langsam voranging und die Gruppe auch nie mehr als acht Sportler beherbergte. „Es wurden alle fünf Disziplinen ausgeübt. Aber es war schwierig, weil das Training in allen Disziplinen sehr zeitraubend ist. Unser Konzept war es, dass unsere Athleten bei unserem Trainer Fechten, Laufen und Schwimmen trainieren und Reiten und Schießen bei anderen Vereinen. Das hat aber nicht geklappt“, erinnert sich Professor Jörg Wolff vom FCO an die ersten Versuche den Modernen Fünfkampf in Oldenburg zu etablieren.

Nun will er gemeinsam mit Sommerbiathlet Heiko Jabusch von den Oldenburger Schützen einen erneuten Anlauf starten. Ziel ist es einen Schnupperkurs anzubieten für 6-10 Personen anzubieten, in dem erst einmal nur drei der fünf Disziplinen angeboten werden. Dies sind Fechten und eine Art Sommerbiathlon, nur das hier nicht mit einem Luftgewehr geschossen wird, sondern mit einer Laserpistole. Damit liegen sie ganz auf einer Linie mit dem Verband der Modernen Fünfkämpfer, die über 3 bzw. 4 Kampf-Veranstaltungen Sportler an den Modernen Fünfkampf heranführen möchten. Gerne würden die Oldenburger dann bereits im nächsten Jahr schon eine Stadtmeisterschaft ausführen. Zunächst einmal schulen sich die Trainer beider Vereine gegenseitig in ihren jeweiligen Sportarten.