Thorsten Pingel – Zurück zu den Anfängen

Gerademal vier Jahre ist es her, dass Thorsten Pingel von den Oldenburger Laufsportfreunden erstmals am Start des Oldenburger Citylaufs stand. Damals noch im Trikot des TSV Großenkneten lief er in seinem ersten Lauf überhaupt die 10 km in guten 43:31 Minuten. Zuvor hatte er über dreißig Jahre lang für den TSV in der Kreisklasse Fußball gespielt. Als er sich aber innerhalb eines halben Jahres erst einen Innenbandanriss und dann einen Schlüsselbeinbruch zuzog war es Zeit für ihn was Neues zu machen. Zudem machte Nachwuchs im Hause Pingel es immer schwieriger für ihn am regulären Spiel- und Trainingsbetrieb teilzunehmen. „Ich stehe auch schon mal morgens früh um sechs Uhr auf um zu trainieren und bringe dann Brötchen mit zum Frühstück. Auf die Weise habe ich mehr Zeit für meine Familie und kann trotzdem Sport treiben“, erzählt der 40jährige, der schon nach seinem ersten Wettkampf vom Leiter der Leichtathletikabteilung in Großenkneten angesprochen wurde nun auch offiziell für den TSV zu starten.

Schon ein dreiviertel Jahr nach seinem Debüt beim Citylauf lief er beim Brunnenlauf in 39:41 erstmals unter vierzig Minuten. Mittlerweile ist er bei einer Bestzeit von 36:50 angekommen. Die lief er im Vorjahr beim Barßeler Hafenfestlauf. Dabei sieht er sich selbst nicht mal als 10 km Läufer. „Ich glaube nicht, dass ich hier noch viel schneller werde. Da müsste ich viel mehr Intervalltraining machen und das macht mir nicht so viel Spaß. Wenn irgendwo zwei Distanzen angeboten werden laufe ich in der Regel die längere Strecke. Am liebsten laufe ich die Halbmarathonstrecke“. Dies wird er auch am Sonntag beim Oldenburg Marathon wieder tun. Im Vorjahr war er hier als Vierter seine aktuelle Bestzeit von 1:20:50 gelaufen. Diese in diesem Jahr zu verbessern dürfte ihm schwerfallen, schließlich sind es am Tag des Rennens gerademal zwei Wochen her, dass er beim Bremen Marathon in 2:52:56 Stunden seine persönliche Bestzeit über diese Distanz gelaufen ist. Damit ist er hinter seinem Vereinskollegen Axel Schneider, der im Frühjahr in Hannover 48 Sekunden schneller war, derzeit Oldenburgs zweitschnellster Marathonläufer. In der Landesbestenliste ist er mit dieser Zeit Fünfter seiner Altersklasse in Niedersachsen. Auf seiner Lieblingsdistanz, dem Halbmarathon, Neunter.

Was das Training angeht war er von Anfang an Autodidakt und holt sich Tipps und Anregungen aus dem Internet sowie aus Bücher wie z.B. den Büchern von Herbert Steffny. Viermal die Woche ist er im Bürgerbusch und Umgebung unterwegs. „Da habe ich auch regelmäßig Leute wie Axel Schneider vom LSF getroffen und habe meine langen Trainingsläufe am Wochenende mit den Laufsportfreunden gemacht. Da wir in Großenkneten keine Trainingsgruppe hatten war es nur konsequent zum Ende letzten Jahres den Verein zu wechseln. Gerade die langen Läufe machen in der Gruppe viel mehr Spaß“, hat er den Wechsel nicht bereut. „Mal sehen wie weit ich meine Bestzeiten noch drücken kann“, sieht er gespannt in seine läuferische Zukunft.