Paula Böttcher zurück in der Landesspitze

Wenn in den letzten Jahren die beiden VfLerinnen Paula Böttcher und Michelle Kipp im Wettkampf aufeinandertrafen konnten man zumeist davon ausgehen, dass Kipp das bessere Ende für sich haben würde. Seit diesem Jahr ist der Ausgang wieder deutlich ungewisser geworden. So auch beim Herbstlauf in Ofen am 3. Oktober über 10 km. Nach langer Durststrecke liefert Böttcher mittlerweile wieder Zeiten unter vierzig Minuten in Serie ab.

 

So schnell war sie zuletzt im Jahre 2013 unterwegs. Ihrem bis dato bestem Jahr in ihrer achtjährigen Laufkarriere. Es folgten Jahre in denen sie aufgrund einer hartnäckigen Achillessehnenverletzung und daraus folgend einer stärkeren Fokussierung auf ihr Sportstudium nicht mehr annähernd an ihre Zeiten aus dem Jahre 2013 herankam. „Da es mit dem Laufen nicht so gut lief haben ich mich etwas intensiver mit den Sportarten beschäftigt in denen ich im Studium Prüfungen ablegen musste. Das ist aber jetzt vorbei. Ich muss zwar noch die Bachelorarbeit abliefern, aber keine praktischen Prüfungen mehr machen. Da auch mit Hilfe von Einlagen meine Achillessehnenprobleme weg sind kann ich mich wieder verstärkt aufs Laufen konzentrieren“, erzählt die 23jährige ehemalige Turnerin, die erst mit 14 Jahren mit dem regelmäßigen Laufen begann. Es dauerte nicht lange bis sie erstmals an Volksläufen teilnahm und sich erste Erfolge einstellten. Damit gab sie sich aber nicht zufrieden und trat der Leichtathletikabteilung des TSV Großenkneten bei. Bald war sie in der Lage die zehn Kilometer in 45 Minuten zu laufen. Mangels eines Trainers wechselte sie dann im Jahre 2012 zum VfL Oldenburg, für den sie auch heute noch startet. Ende 2013 führte sie dann die Landesbestenliste in der AK U20 sowohl über 10.000 m als auch im Halbmarathon an. Über 5.000 m und 10 km lag sie jeweils auf dem zweiten Platz.

 

 

In den folgenden Jahren war sie weit davon entfernt Topplatzierungen in der Bestenliste zu erzielen. Zeiten unter vierzig Minuten weit entfernt. Der Befreiungsschlag gelang ihr ausgerechnet im Vorjahr bei ihrem Heimrennen: dem Zehnmeilenlauf in Großenkneten. In 38:23 Minuten lief sie nicht nur eine persönliche Bestleistung auf der Straße, sondern konnte auch den Streckenrekord verbessern. Von nun an sollte es wieder aufwärtsgehen. Zwar lief sie bei den Landesmeisterschaften in Hannover in 41:48 Minuten wieder deutlich langsamer als in Großenkneten, aber in den folgenden Monaten sollte eine Zeit nach der anderen unter vierzig Minuten folgen. Mehrfach lief sie sogar unter 39 Minuten. Am schnellsten war sie dabei im Juli in Ihlienworth unterwegs wo sie 38:46 Minuten benötigte. „Ich bin eine echte Frostbeule. Wenn es kalt draußen ist kann ich nicht so schnell laufen. Deshalb wundert mich die Zeit von Hannover nicht wirklich. Ich brauche warmes Wetter wie es z.B. in Ihlienworth war“, erklärt sie ihre Leistung von der Landesmeisterschaft. Gleich dreimal blieb sie in diesem Jahr zudem über 5.000 m unter ihrer alten Bestleistung aus dem Jahre 2013. Ihre neue Bestzeit lief sie dabei im Mai im Marschwegstadion als sie in 18:20 Minuten Bezirksmeisterin wurde. Über 10.000 m und im Stundenlauf steht sie derzeit an erster Stelle in der NLV-Bestenliste.