Marie Steffen schafft Sprung in den Bundesligakader

Foto: Thorsten Helmerichs
Foto: Thorsten Helmerichs

Als zum Ende der gerade abgelaufenen Saison der komplette Mittelblock beim VfL Oldenburg verletzungsbedingt ausfiel, musste Trainer Niels Bötel schnell eine alternative Lösung finden. Die fand er in Nachwuchsspielerin Marie Steffen, die nicht nur Kreisläuferin Cara Hartstock vertrat, sondern auch der Abwehr die notwendige Stabilität gab. „Das hat sie richtig gut gemacht“, lobt Bötel die 18-jährige. Den verdienten Lohn bekommt sie nun in Form eines Einjahresvertrags im Bundesligateam.

 

Gerademal etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass sie im März des Vorjahres im Heimspiel gegen die HSG Bensheim/Auerbach in der Bundesliga debütierte. Auf ihr erstes Bundesligator musste sie dann noch zwei weitere Monate warten. Im letzten Spiel der Saison traf sie zu Hause gegen die Neckarsulmer SU dann aber gleich viermal. Sogar einmal vom Siebenmeterpunkt. Nur eine Woche zuvor hatte sie mit dem VfL in Stuttgart den DHB-Pokal geholt. „Ich fände es mega cool, wenn wir in den nächsten Jahren so einen Pokaltraum wie letztes Jahr wiederholen würden. Das war ein unglaubliches Ereignis und ich wünsche mir, dass wir sowas in den nächsten Jahren noch einmal gemeinsam erreichen“, denkt sie gerne an das Mai-Wochenende in Stuttgart zurück.

 

Die 19-jährige begann vor achteinhalb Jahren beim VfL mit dem Handballspielen und konnte seitdem schon einige Erfolge einfahren. Ihre ersten sportlichen Erfahrungen sammelte sie allerdings nicht in der Handballhalle, sondern als Leichtathletin auf der Tartanbahn bevor sie 2011 ihre Liebe zum kleinen Lederball entdeckte. Nach nur drei Jahren konnte sie dann mit der C-Jugend ihres Vereins ihre erste Niedersachsenmeisterschaft feiern. Zwei weitere sollten folgen. Bereits in ihrem zweiten C-Jugendjahr stand sie regelmäßig im Kader der B-Jugend und holte sich mit dieser im Jahre 2015 die Deutsche Vizemeisterschaft. Als sie nach drei Landesmeistertiteln mit der C-Jugend in die B-Jugend wechselte, spielte sie auch hier nicht nur in ihrer Altersklasse, sondern verstärkte auch gleich die A-Jugend mit der sie gleich mehrfach das Final Four der Jugendbundesliga erreichte. Aber nicht nur in der Jugend stand sie in den vergangenen Jahren ihre Frau, sondern auch im Drittligateam gehörte sie regelmäßig zu den auffälligsten Spielerinnen. Da wundert es kaum das sie auch bei der Landesauswahl zu den Aktivposten gehörte.

 

„Im nächsten Jahr möchte ich ein fester Bestandteil des Bundesliga-Teams werden und Spielerfahrungen in der Bundesliga sammeln. Ich glaube ich kann viel von meinen erfahrenen Mitspielerinnen lernen und möchte mich weiterentwickeln und mich an die „Spielhärte“ in der Bundesliga gewöhnen. Außerdem wünsche ich mir, dass wir mannschaftlich harmonieren und jede bereit ist bis zum Schluss für das Team zu kämpfen. Neben dem Handballspielen möchte ich mein Abitur gut absolvieren. Meine persönlichen Ziele für die Zukunft sind auf jeden Fall in der Bundesliga Fuß zu fassen und meine handballerischen Fähigkeiten zu verbessern. Ich strebe mit der Mannschaft in der Bundesliga auf jeden Fall einen einstelligen Tabellenplatz an“, hat die gebürtige Oldenburgerin noch einiges vor mit dem VfL. „Bei Marie hat es sich schon schnell herauskristallisiert wo der Weg hingeht. Sie ist sehr variabel einsetzbar und hat viel Potential. Wir werden mal sehen auf welcher Position sie dann schlussendlich landen wird. Auf jeden Fall müssen wir ihr noch die Zeit geben die sie braucht. Als junge Spielerin darf sie auch noch mehr Fehler machen als die Erfahreneren und wird sicherlich auch noch Schwankungen in ihren Präsentationen haben“, hält der VfL-Trainer große Stücke auf die 18-jährige.