Von der Mehrkämpferin zur Speerwerferin

Foto: Privat
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Gleich zweimal wurde Leichtathletin Kathrin Walter in den letzten Jahren zu Oldenburgs Nachwuchssportlerin des Jahres (2015, 2017) gekürt. Im Herbst hat sie nun aufgrund ihres Studiums ihre Heimatstadt verlassen und ist nach Düsseldorf gezogen. Einher mit dem Wechsel des Wohnorts ging auch ein Vereinswechsel vom BTB zum TSV Bayer Leverkusen. Eine der Topadressen in der deutschen Leichtathletik. War sie in Oldenburg auch noch im Mehrkampf unterwegs liegt ihr Fokus nun voll und ganz auf den Speerwurf. „Ich habe beim BTB zwar auch schon fünfmal die Woche trainiert, aber da dann halt auch die anderen Disziplinen wie Sprint und Wurf. Hier in Leverkusen sind alle meine Trainingseinheiten Speerwurfbezogen“, erzählt die 19jährige, die sich auch auf ein deutlich höheres Niveau in ihrer Trainingsgruppe einstellen musste. „Wir haben eine Werfer-Trainingsgruppe die aus 10-15 U20-Athleten besteht, die alle als Saisonziel mindestens die DM-Qualifikation haben. So z.B. Lotte Reimann, die bereits an einer U18 WM teilgenommen hat und über fünfzig Meter weit werfen kann. Das ist einfach cool mit Leuten trainieren zu können die schon international gestartet sind“. Die Qualifikation für die deutschen Meisterschaften ist natürlich auch das Ziel der 19jährigen Oldenburgerin die ihre Bestweite mit dem 600 Gramm schweren Speer im Vorjahr auf 44,66 m schrauben konnte. Sollte sie diese Weite 2019 bestätigen können wäre dies die Fahrkarte nach Ulm, wo Ende Juli die DM der Altersklassen U18/U20 stattfindet. Hier liegt die Norm bei exakt 44 Metern. Ein Meter mehr benötigt sie, wenn sie bereits im Juni an den U23 Meisterschaften in Wetzlar teilnehmen möchte. „Mein Ziel ist es noch klar besser zu werden. Da ist noch einiges möglich. Vor allem bei den Trainingsbedingungen die ich hier in Leverkusen habe. Dadurch das hier auf der Trainingsanlage alles kompakter ist kann man viel mehr verschiedene Sachen in eine Trainingseinheit packen“, zeigt sie sich sehr zuversichtlich in diesem Jahr einen Leistungssprung machen zu können und lobt dabei die Leverkusener Trainingsanlage wo Kraftraum, Trainingshalle sowie Außenanlage sehr eng beieinander liegen. Trainiert wird sie dabei von Mathias Rau, der gleichzeitig Bundestrainer der männlichen und weiblichen Jugend im Speerwurf ist. „Das ist schon ein anderes Training als in Oldenburg da mein Trainer hier ganz andere Ansätze hat als meine Mutter die mich bisher trainiert hat und außerdem ist er als Sportwissenschaftler viel tiefer drin im Metier als sie es ist. Das Training ist deutlich kraftbezogener und wir werfen viel mit Bällen. Auch mit Medizinbällen. Es macht auf jeden Fall sehr viel Spaß und ich bin super zufrieden“, so die Neu-Leverkusenerin die je nach Beanspruchung durch das Studium 3-5x in der Woche zwischen Düsseldorf und Leverkusen pendelt. „Sollte es mal zu stressig sein mit dem pendeln, habe ich quasi vor der Haustür die Unianlage auf der man ebenfalls sehr gut trainieren kann. Aber natürlich macht es mehr Spaß in der Gruppe und mit einem Trainer zu trainieren“, hat sie ihren Entschluss bisher noch nicht bereut.