Uni organisiert Sportfeste für Grundschulen

Kaum eine andere Sportart demonstriert die Leistungsunterschiede Einzelner deutlicher als die Individualsportart Leichtathletik. Kein Wunder, dass weniger sportliche Schüler wenig Lust verspüren an Bundesjugendspielen teilzunehmen.

 

Einen interessanten Ansatz, Kindern nicht schon frühzeitig den Spaß an der Leichtathletik zu nehmen, verfolgt hier Claus Heemsoth von der Carl-von-Ossietzky-Universität in Oldenburg. Seit mehreren Jahren schon veranstalten die Studenten seines Seminars auf der Universitätssportanlage in Wechloy Sportfeste für Grundschulen. Im Gegensatz zu den Bundesjugendspielen messen sich hier die Schüler allerdings nicht Mann gegen Mann in klassischen Wettkampfdisziplinen, sondern auf spielerische Art und Weise als Mannschaft im Klassenverband. Insgesamt wurden in diesem Jahr drei Sportfeste veranstaltet an denen vier Grundschulen teilnahmen. „Mittlerweile ist es so, dass wir jedes Jahr mehr Anfragen haben als teilnehmen können. Wir machen das dann so, dass nicht jedes Mal die gleichen Schulen dabei sind. Einige Schulen wie z.B. die Hermann-Ehlers-Grundschule organisieren in den Jahren wo sie bei uns nicht teilnehmen können eigene Sportfeste nach unserem Konzept“, weiß Heemsoth, der Vater des Projekts, zu berichten.  

 

Für seine Studenten ist es ein Teil der Lehrerausbildung und gleichzeitig die erste Möglichkeit für viele Studierende das theoretisch gelernte in der Praxis auszuprobieren um so einen Erfahrungsgewinn zu erzielen. „Viele haben zuvor noch nie vor einer Schülergruppe gestanden und haben versucht denen was zu erklären. Anfangs wird oft versucht den Kindern etwas zu erklären wie man es bei Erwachsenen tun würde, aber von Gruppe zu Gruppe ändert sich das“, kann Tim Lüders einen Lerneffekt bei seinen Mitstudierenden erkennen. Die Studenten hatten die Aufgabe bekommen je drei Stationen mit den Schwerpunkten Laufen, Springen und Werfen zu kreieren. Hier war sehr viel Kreativität gefragt. Als Vorbild wurde hier das Konzept des Kinderzehnkampfs in der Leichtathletik genommen. Am Ende sollte ein spannender Wettkampf herauskommen bei dem die Leistung jedes Einzelnen zur Gruppenleistung beiträgt und somit jeder Schüler Punkte für die Klasse sammeln konnte. So gab es z.B. eine Station wo es nicht nur darauf ankam weit zu werfen, sondern auch vorher schon zu schätzen wie weit man wirf. Wurde der Ball in die vorher genannte Zone geworfen gab es Extrapunkte.

 

„Es ist also ein Wettkampf zwischen den Klassen, der von den klassischen Disziplinen abweicht, aber dennoch den Grundgedanken des Laufen, Werfen und Springen verkörpert. Die Schwierigkeit für die Studierenden besteht dabei Stationen zu entwickeln, die die jüngeren Schüler fordert, aber für die älteren nicht langweilig wird. Zudem muss die Punktevergabe differenziert werden, um einen spannenden Wettkampf zu erzeugen, bei dem auch die jüngeren Klassen eine Chance gegen ältere haben. Außerdem sollen möglichst viele Schüler gleichzeitig bewegt werden “, erklärt Lüders die Aufgabenstellung für die Studierenden. Die einzelnen Sportfeste hatten jeweils ein Hauptthema. Am 14.6. war dies z.B. „Olympiade der Tiere“. Jede Station wurde mit einem Tiernamen versehen und passend dazu wurde den Schülern mittels einer kleinen Geschichte die Aufgabenstellung nähergebracht.

 

„Kinder in diesem Alter muss man nicht motivieren sich zu bewegen, sie wollen sich bewegen. Man muss ihnen nur die Möglichkeit geben. Es besteht auch kaum die Gefahr, dass sie sich von alleine überfordern. Wenn sie nicht mehr können oder wollen hören sie einfach auf“, schließ Heemsoth. Dies war auch in Wechloy zu beobachten. Motiviert musste niemand werden. Alle waren mit Begeisterung dabei. 

Insgesamt rund 400 Kinder haben an den drei Sportfesten in diesem Jahr teilgenommen. Dies waren am 31.05. die Grundschule Donnerschweer und Grundschule auf der Wunderburg mit jeweils der 3a,3b,4a und 4b. Am 09.06. die Grundschule Dietrichsfeld mit der 2a-c, 3a-c und 4a. Und am 14.06. die Hermann-Ehlers-Grundschule mit der 1a,1b,2a,2b,3a,3b,4a,4b,4c.