Ritzenhoff kämpft sich unter Schmerzen zur Vizeweltmeisterschaft

Alle zwei Jahre treffen sich die besten Seniorenleichtathleten der Welt um in ihren Disziplinen den Weltmeister zu küren. 2018 bereits zum 23. Mal. In diesem Jahr verschlug es die 8.187 Athleten aus 102 Ländern der Altersklassen 35 bis 100 ins spanische Malaga. Über 400 von ihnen waren aus Deutschland angereist. Darunter mit Andreas Ritzenhoff, Bernd Teuber, Pierre Wirth, Stefan Gimmy, Alf Decker (alle BTB + AK M50) und Jens Beintken (SV Friedrichsfehn, M35) auch sechs Athleten aus Oldenburg und Umgebung. Mit dem Geher Andreas Ritzenhoff konnte sogar einer der Oldenburger Teilnehmer eine Medaille mit nach Hause bringen. Schon sein erster Auftritt über 5.000 m zeigte in welch hervorragender Form der BTBler nach Malaga gereist war. In persönlicher Bestzeit von 26:51 Minuten gewann er souverän seinen Zeitendlauf, was am Ende für den 12. Gesamtplatz reichte. Nur vier Tage später verpasste er über 10 km zwar eine erneute Bestzeit, konnte aber in 57:30 Minuten seine zweitschnellste je gegangene Zeit erzielen. Dies reichte am Ende für den 21. Platz und den Vierten mit der Mannschaft. Weitere vier Tage darauf konnte er dann seinen bisher größten Erfolg feiern. Gehandicapt durch Rückenschmerzen ging er in das Rennen über 20 km. Nichtsdestotrotz war er noch bis Kilometer Sieben auf Bestzeitenkurs. „Danach ging es für mich aber nur noch ums Durchkommen um die Mannschaft nicht zu sprengen. Ich hatte kaum noch Gefühl im linken Bein, so dass ich auch nicht auf meine Technik achten konnte. Das war ein einziger Kampf“, so der Oldenburger der trotz dieser Probleme ohne Verwarnung ins Ziel kam, während zahlreiche andere Sportler disqualifiziert wurden. Die Belohnung für sein Durchhalten bekam er dann zwei Stunden später in Form einer Silbermedaille.

 

Die beste Einzelplatzierung erzielte Jens Beintken als Zehnter im Weitsprung. Dabei war lange gar nicht sicher ob er überhaupt würde starten können bei der WM. Eine schmerzhafte Achillessehnenentzündung hinderte ihn lange daran sich auf seinen zweiten internationalen Auftritt, nach der EM in Aarhus im letzten Jahr, spezifisch vorzubereiten. Erst wenige Wochen vor dem Wettkampf konnte er ordentlich trainieren. So war er mit einer Saisonbestleistung von lediglich 5,94 m an die Costa del Sol gereist. Die konnte er dann bereits im ersten Versuch um vier Zentimeter überbieten. Nachdem der zweite Versuch völlig daneben ging setzte er im Dritten alles auf eine Karte um doch noch in den Endkampf einzuziehen. Am Ende sollten ihm sieben Zentimeter fehlen, was er aber aufgrund einer Weite von 6,20 m durchaus verschmerzen konnte. „Dafür, dass ich vor einigen Wochen kaum richtig laufen kann ist das heute absolut super gelaufen. Außerdem ist das einfach ein unglaubliches Erlebnis bei einer WM zu starten“, freute sich der Lehrer der BBS Haarentor, der bereits am zweiten Wettkampf über 100 m an den Start gegangen war. Hier schied er in 12.13 Sek. bereits im Vorlauf aus. Dieses Schicksal teilte er mit den drei anderen Oldenburger Sprintern Stefan Gimmy (13.34), Pierre Wirth (13.70) und Bernd Teuber (14.41). Während sich Beintken über Rückenwind freuen konnte hatten die drei BTBler mit Gegenwind zwischen 2,4 bis 3,9 m zu kämpfen. Auch Gimmy und Wirth hatten neben dem Sprint am Weitsprung teilgenommen und konnten dort mit 5,19 m bzw. 4,92 m als 17. und 24. persönliche Jahresbestleistungen erzielen. Für Bernd Teuber war auch über 200 m (28.08) und 400 m (67.01) im Vorlauf Schluss. Als letztes stieg Alf Decker in den Wettkampf ein. Am drittletzten Tag der WM absolvierte er seinen Lauf über 100 m Hürden. Bereits an der vierten Hürde blieb er mit dem Knie hängen und verpasste dadurch eine bessere Zeit als 19.63 Sekunden und schied im Halbfinale aus. Gehandicapt durch den Schlag gegen das Knie ging er am nächsten Tag im Dreisprung an den Start. Mit gesprungenen 10,39 m wurde er am Ende Dreizehnter.