Pleiten, Pech und Pannen in Osnabrück

Unter keinem guten Stern stand für die Leichtathleten des VfL Oldenburg der Sprintabend der LG Osnabrück am 13. Mai. Mit zahlreichen Widrigkeiten mussten sich die neun Sportler auseinandersetzen. Zahlreiche kleinere Staus, auch bedingt durch ein gleichzeitig stattfindendes Fußballspiel in Osnabrück, sorgten dafür, dass man erst eine dreiviertel Stunde vor dem ersten Start im Sportpark Gretesch ankam. Dies erschwerte ein ordentliches Aufwärmen vor den 100 m Rennen. Schnell stellte sich heraus, dass der Zeitplan etwas eng gestrickt war und nicht an die hohen Teilnehmerzahlen angepasst worden war. So waren für 12 Läufe über 100 m bei Männern und Frauen gerademal zwanzig Minuten angesetzt worden. Da vorher aber schon Kinderläufe stattgefunden hatten fiel schon der erste Startschuss für die 100 m mit einer Verspätung von 15 Minuten. Anderthalb Stunden nach Wettkampfbeginn hing man schon eine Stunde hinter dem Zeitplan zurück, so dass es kaum möglich war sich punktgenau aufzuwärmen, zumal es auch keine Ansagen über die Verspätungen gab.

Als erstes gingen Michelle Kipp (14,63) und Mona Rieber (14,70) an den Start, die am Ende auf Platz drei und vier in der Frauenwertung sprinteten. Bonnie Andres wurde in 14,27 Achte in der WJU16.

In der Männerhauptklasse stellte der VfL gleich fünf der zehn Starter. Hier siegte Niels Kaun (11,39) vor Adham Hess (11,46). Daniel Wendel (12,08), Konstantin Merkel (12,41) und Bernd Teuber (14,08) sprinteten auf die Plätze 5,7 und 9. Zufrieden mit den Zeiten war keiner der acht VfLer. „Man hat gesehen, dass alle noch nicht richtig da waren“, so Jürgen Wegner.

Kaum waren die 100 m-Läufe über die Bühne gegangen gab die elektronische Zeitmessung ihren Geist auf. Nun war es nicht mehr möglich irgendwelche Meisterschaftsqualifikationen zu laufen. Dies und die langen Wartezeiten waren nicht unbedingt leistungsfördernd, zumal es mit Einbruch der Dunkelheit deutlicher kühler wurde.

Erfreulicher waren da schon die Resultate über 800 m. Ein Tempomacher sollte ordentlich für Tempo sorgen, da eine der Läuferinnen eine Zeit unter 2:20 angepeilt hatte. Michelle Kipp hängte sich vom Start weg an dieses Duo, während Bonnie Andres sich ihrerseits die ersten 300 m an Kipps Fersen heftete. Aber schon nach der ersten Runde (71 Sek.) war klar, dass eine Zeit unter 2:20 heute nicht möglich war. Im Gegenteil. Der Tempomacher musste das Tempo noch rausnehmen, da sein Schützling Ann-Christin Opitz (SC Melle) dies nicht mehr halten konnte. Folgerichtig attackierte Kipp 200 m vor dem Ziel und siegte am Ende klar in 2:25,5. Auch Andres konnte die lange führende Opitz noch abfangen und wurde in 2:28,6 Vierte und Zweite ihrer AK.

Mona Rieber lief ihren ersten 400 m Wettkampf in 71,5 und absolvierte dabei ein sehr gleichmäßiges Rennen. Beide 200m-Abschnitte lief sie in 35er-Zeiten.

Beim Start der 200 m-Läufe war die Stimmung der VfL-Starter schon nicht mehr die Beste. „Es fehlte mittlerweile die übliche Anspannung die man vor einem Start hat und wir waren alle auch schon ein wenig durchgefroren. Da man ja nicht genau wusste wann man dran war konnte man sich ja auch nicht irgendwo reinsetzen“, beschreibt Bernd Teuber die allgemeine Stimmung, konnte dem Lauf aber auch etwas Positives abgewinnen: „Da machen wir halt einen scharfen Testlauf heute um zu überprüfen wo man eigentlich steht“. Der wäre aber bei ihm fast noch komplett in die Hose gegangen. Dreißig Meter vor dem Ziel stürzte der auf der Bahn neben ihm laufende Läufer und fiel ihm vor die Füße, so dass er über ihn springen musste um einen Sturz zu vermeiden und so langsamer wurde. Am Ende konnte er mit seiner Zeit von 27,6 (Platz 7) mehr als zufrieden sein. Adham Hess (23,3), Daniel Wendel (23,5) und Konstantin Merkel (24,3) liefen pannenfrei auf die Plätze drei bis fünf.

Als letztes mussten Peter Fuchs (300m, 56,6) und Niels Kaun (400m, 58,6) über die Hürden ran. Mittlerweile war es dunkel geworden und die Läufe fanden unter Flutlicht statt. „Ich verstehe nicht warum man den Zeitplan nicht geändert hat und die Hürdenläufe vorgezogen hat. Die technisch anspruchsvollste Disziplin wird bei den schlechtesten Lichtverhältnissen durchgeführt“, schüttelt Jürgen Wegner den Kopf. So waren sich Fuchs und Kaun nach ihren Läufen auch einig bei ihrer Wettkampfbeurteilung: „Wir haben die Hürden mehr geahnt als gesehen, da kann man keine Topzeit laufen“. Fuchs hatte dabei auch noch das Pech, dass eine Läuferin auf der Nebenbahn an einer Hürde vorbeilief. Irritiert hierdurch verlor er seinen Rhythmus zwischen Hürden, was dazu führte das er vor der letzte Hürde fast stehenblieb und dadurch Zeit verlor. Ein Wettkampf voller Pleiten, Pech und Pannen wo keiner der VfLer wirklich zufrieden mit seinen Zeiten war.