Mehrkämpfer kehren mit vier Titeln aus Stuhr zurück

Gleich neun Athleten vom VfL Oldenburg kämpften am Sonntag bei den Landesmeisterschaften im Fünfkampf in Stuhr um Meisterehren. Den ersten von drei Titeln sicherten sich Kathrin Scholl (4.), Michelle Kipp (7.) und Jacqueline Lomax (12.) in der Mannschaftswertung bei den Frauen. Dabei begann der Tag nicht gerade vielversprechend. Nicht nur das die 100m-Zeiten bei allen dreien hinter den Erwartungen zurückblieben, auch brach bei Lomax eine alte Oberschenkelverletzung wieder auf. Aber aufgeben kam für sie nicht infrage, schließlich ging es um den Mannschaftstitel. Gehandicapt durch ihre Verletzung blieb sie im Hochsprung ohne gültigen Versuch. Ihre beste Tagesleistung schaffte sie mit 7,02 m beim Kugelstoßen. Nach einem Sicherheitssprung beim Weitsprung ging sie an den Start des abschließenden 800m-Lauf. Den musste sie zwar nach wenigen Metern beenden, sicherte aber durch ihr antreten der Mannschaft den Titel. Kipp überraschte einmal mehr Trainer Jürgen Wegner mit ihrer Leistung, diesmal im Hochsprung. Mit 1,31 m sprang sie deutlich höher als erwartet. Mit einem couragierten 800m-Lauf (2:30,21) konnte sie sich noch von Platz elf auf sieben verbessern. Für beide war es der erste Fünfkampf überhaupt. Auch bei Scholl lief es nicht ganz optimal, in allen fünf Disziplinen blieb sie hinter ihren eigenen Erwartungen zurück. Im Hochsprung kam allerdings auch etwas Pech hinzu. Die Höhe von 1,35 m hatte sie bereits überquert, da allerdings die Matte zu nahe an der Stange lag viel die Latte noch runter nachdem Scholl auf der Matte landete. Die Kampfrichter sahen das leider anders. Auch hatten Rückenprobleme und eine Oberschenkelverletzung Scholl in dieser Saison etwas zurückgeworfen, so dass sie ihre Leistungen vom Vorjahr nicht wiederholen konnte. Am Ende freuten sich aber alle drei über den Mannschaftstitel.

Doppelten Grund zur Freude hatte Niels Kaun. Neben dem Mannschaftstitel zusammen mit Dennis Behrens (8.) und Daniel Wendel (9.) gewann er mit 3049 Punkten den Titel bei den Männern. Musste er beim Weitsprung noch Hans Jürgen Lay den Vortritt lassen, übernahm er nach der zweiten Disziplin, dem Speerwerfen, die Führung. Mit seiner Paradedisziplin, dem 200m-Lauf, baute er sich einen komfortablen Vorsprung auf.  Beim abschließenden 1500m-Lauf hätte er 45 Sekunden auf Jan-Philip Bergmann (TSV Burgdorf) verlieren können, aber mit einem beherzten Lauf erstickte er jegliche Hoffnung Bergmanns im Keim. Am Ende verlor er gerade einmal sechzehn Sekunden auf seinen Konkurrenten. In 4:47 Min. verbesserte er seine Zeit vom Vorjahr um 12 Sekunden und knackte dadurch die angestrebte 3000 Punktegrenze.

Dahinter gab es einen harten Kampf um die beiden restlichen Plätze in der Mannschaft. Lange lagen Hans-Jürgen Lay und Adham Hess aussichtsreich auf Platz zwei und drei in der Mannschaft. Der bis dahin schlecht platzierteste VfLer Daniel Wendel setze über 1500m alles auf eine Karte und unterbot in 4:28 die Vorgabe seines Trainers Jürgen Wegner um sieben Sekunden. Dadurch hatte er am Ende gerade Mal 18 Punkte mehr als Hess und sicherte sich mit dem 9. Rang den dritten Platz in der Mannschaft. Hess wurde 10. und Lay 12. Den letzten Platz in der Mannschaft holte sich Dennis Behrens durch seinen 8. Gesamtrang.

Mit Jürgen Jeske wurde ein weiterer VfLer Dritter in der AK M50.

Neben den neun Sportlern vom VfL waren mit Bernd Teuber (Team Laufrausch) und Stefan Gimmy (BTB) zwei weitere Oldenburger in Stuhr am Start. Unterschiedlicher konnte der Sonntag für die beiden AK M45-Athleten nicht laufen. Während Teuber wegen einer Oberschenkelzerrung den Wettkampf schon nach der ersten Disziplin, dem Weitsprung, beenden musste konnte sich Gimmy über den Landesmeistertitel freuen. Gimmy, der während des gesamten Wettkampfs Probleme mit der Wade hatte, eroberte mit dem abschließenden 1500m-Lauf erstmals die Spitze. Vor der fünften Disziplin lag er noch mit einem Rückstand von 276 Punkten auf Platz zwei. Aber mit seiner Zeit von 5:24 nahm er seinem Konkurrenten Friedrich Suer (SC Osterbrock) noch 369 Punkte ab. Auch dem schnellsten 1500 Läufer im Feld, Georg Finke (VfL Lingen, 5:05) konnte er damit in Schach halten und auf Platz zwei verweisen.