Botschafterin für die Sportstadt Oldenburg

Knapp eine Woche vor Heiligabend durfte sich Oldenburgs beste Leichtathletin Ruth Spelmeyer vom VfL Oldenburg am Freitagabend über ihr erstes Weihnachtsgeschenk freuen. Bei einem Empfang im Rathaus durch Oberbürgermeister Jürgen Krogmann durfte sich die 25-Jährige ins Gästebuch ihrer Heimatstadt eintragen.

 

„Ich war schon ziemlich aufgeregt. Schön, dass die Stadt würdigt, dass ich immer noch für den VfL starte“, strahlt sie. Krogmann betonte, dass es für ihn ein persönliches Bedürfnis sei, eine solch herausragende sportliche Leistung von Seiten der Stadt zu würdigen. „Die Leichtathletik ist ein wichtiger Bestandteil des Oldenburger Sports und Ruth Spelmeyer ein Vorbild für junge Sportler. Sie ist nicht nur ein Aushängeschild für den VfL, sondern auch für die Stadt“, lobte er die sympathische Bümmerstederin und gestand gleichzeitig, dass er erst im letzten Jahr bei der Mannschafts-EM in Braunschweig auf die VfLerin aufmerksam geworden war. „Als ich hörte, dass sie eine Oldenburgerin sind habe ich gleich ganz fest die Daumen gedrückt und es hat ja geholfen“, verriet er Spelmeyer bei einem gemeinsamen Gespräch.

 

Auch VfL-Ehrenpräsident Günther Bredehorn war voll des Lobes für die laut seiner Aussage erfolgreichste Sportlerin Oldenburgs. „Danke, dass Du dem VfL auch in Hannover treu geblieben bist.“ Spelmeyer studiert seit 2011 in Hildesheim Psychologie und lebt in einer Sportler-WG in Hannover. „Ich bin froh und glücklich, dass Du Dich bei uns angemeldet hast. Ich erinnere mich gerne an unser Treffen 2008, als Du gerade Deinen ersten Jugend-DM-Titel gewonnen hattest. Da hast Du mir erzählt, dass Dein Traumziel Olympia sei. Und nun stehst Du kurz davor. Der VfL und Oldenburg drückt Dir die Daumen, dass Du es schaffst. Du bist die beste Werbung für den VfL und Oldenburg und hast es verdient bei Olympia dabei zu sein“, so der ehemalige Präsident des VfL, der gemeinsam mit Rosi Linde (Geschäftsführerin VfL), Andreas Ritzenhoff (Abteilungsleiter Leichtathletik) und Bernd Teuber (Sportwart Leichtathletik) die Farben des Vereins vertrat.

 

Auch Jürgen Müllender, Vorstandsmitglied von Spelmeyers Sponsor Öffentliche Versicherungen Oldenburg, ließ sich die Ehrung nicht entgehen und betonte welch ein guter Werbeträger die Sprinterin des VfL sei. „Wir haben gemeinsame Aktionen mit Ruth und unseren Auszubildenden ausgeführt, so haben wir sie z.B. einmal im Trainingslager besucht um eine Trainingseinheit mit ihr zu absolvieren und im letzten Jahr haben wir dann eine Auszubildendenfahrt nach Braunschweig zur Team-EM gemacht“, erzählt er den Anwesenden.

 

Fehlen durften natürlich nicht ihre vor Stolz fast platzenden Eltern und Großmutter. „Das ist schon was ganz Besonderes für mich, dass Ruth heute hier im Rathaus ist“, strahlte die stolze Mutter. Mit dabei war auch Spelmeyers Trainingspartnerin Anna Rakauc von Eintracht Hannover mit der sie im nächsten Jahr gemeinsame Staffelerfolge feiern möchte. Extra zu diesem Zweck wurde vor einigen Wochen die StG Staffelteam Niedersachsen ins Leben gerufen, zu der neben dem VfL und  Hannover noch TSV Otterndorf gehört.

 

Der Verlauf der Saison 2015 dürfte der Ausnahme-Athletin wie ein Traum vorgekommen sein. Nach Platz drei bei der Wahl zu Niedersachsens Sportlerin des Jahres folgten zum wiederholten Mal der Gewinn bei den Wahlen zu Niedersachsens Leichtathletin und Oldenburgs Sportlerin des Jahres.

 

Zurück auf der Tartanbahn, konnte sie sich über ihren ersten Deutschen Meistertitel in der Frauenklasse und die erstmalige Nominierung für einen Einzelstart bei einer internationalen Meisterschaft, der Halleneuropameisterschaft in Zürich, freuen. Mit ihren Starts über 400 und 4 x 400 m bei den Mannschaftseuropameisterschaften in Russland trug sie maßgeblich zum Gewinn der Silbermedaille bei.

 

Wenige Wochen später stand mit der Universiade in Gwangiu (Südkorea) ihr bisher größter Auftritt auf internationaler Bühne auf dem Programm; sie schloss als Vierte ab. Ende Juli folgte ihr erster, lang ersehnter Freilufttitel bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg.

 

Gefragt, welche Schlagzeile sie sich für 2016 wünscht, antwortet sie selbstbewusst: „Spelmeyer schafft Qualifikation für Olympiade in Rio“.