VfL kämpft Favoriten nieder und fährt ersten Sieg ein

Foto: Thorsten Helmerichs
Foto: Thorsten Helmerichs

Sensationeller 29:28 Sieg in Nantes

 

Vor dem vorletzten Spieltag in der Gruppenphase des EHF-Cups gab es mit den beiden französischen Vertretern Brest und Nantes nur noch zwei der sechzehn Teams die im diesjährigen Europapokal noch ohne Niederlage waren. Seit heute Nachmittag kann dies nur noch Brest von sich behaupten. Mit ihrem dritten Tor an diesem Tage wenige Sekunden vor Schluss des Spiels in Nantes sorgte Oldenburgs Kelly Dulfer für den ersten Sieg des VfL Oldenburg in der Gruppenphase und gleichzeitig der ersten Niederlage Nantes nach neun Siegen sowie einem Unentschieden in dieser Saison. Dabei waren die Vorzeichen alles andere als gut vor dem Spiel. Zu den verletzten Kim Birke, Steffi Kaiser, Veronika Mala und Julia Wenzl gesellte sich kurzfristig noch Caro Müller, die krankheitsbedingt die Reise nach Frankreich gar nicht erst mit antrat. Vor dem Spiel meldete dann auch noch Jenny Behrendt Bedenken an ob sie überhaupt spielen könne da sie sich nicht gut fühlte. Am Ende lief sie dann aber doch auf und war auch dreimal erfolgreich im Abschluss. Bedingt durch den Ausfall von Müller fand sich Kira Schnack auf der ungewohnten Linksaußenposition wieder, da Angie Geschke dringend im Rückraum gebraucht wurde.

 

Wer aber nun dachte die VfL-Mädels würden sich darauf beschränken eine Niederlage möglichst in Grenzen zu halten sah sich getäuscht. Zwar gingen die Gastgeberinnen nach anderthalb Minuten erwartungsgemäß mit 2:0 in Führung, aber der VfL gab vom Start weg Vollgas und kämpfte bedingungslos um jeden Ball. Gleichzeitig hielten Madita Kohorst sowie Julia Renner im VfL-Tor was zu halten war, so dass die Gäste vier Minuten später aus dem Rückstand durch Jenny Behrend, Cara Hartstock und Angie Geschke eine 3:2 Führung machen konnten. Nach halb gespielter ersten Halbzeit hatte man die Führung sogar auf 8:4 ausgebaut. „Ihr könnt stolz auf Euch sein", gab Leszek Krowicki dann auch seinen Mädels beim ersten Timeout mit auf den Weg. Die Französinnen ihrerseits wollten sich aber ebenfalls nicht so einfach die Butter vom Brot nehmen lassen und holten Tor für Tor wieder auf, so dass sie fünf Minuten vor der Pause mit 10:9 wieder in Führung gingen. Mit 13:11 für Nantes ging es in die Pause.

 

Niemand hätte sich gewundert, wenn dem VfL nach dem großen Kampf den sie den Französinnen in der ersten Hälfte geliefert hatten im zweiten Umgang die Luft ausgegangen wäre. Aber der unbedingte Wille zum Sieg war diesmal größer als der Kräfteverschleiß. Bereits drei Minuten nach Wiederanpfiff konnte Cara Hartstock mit ihrem Treffer zum 14:14 den erneuten Gleichstand wiederherstellen. Zehn Minuten vor Schluss sah es fast danach aus als ob Nantes sich absetzen könnte als die Gastgeberinnen innerhalb von 83 Sekunden aus einem 20:20 einen drei Tore Vorsprung machten. Aber sieben Minuten und vier Smits-Tore später ging der VfL mit 27:26 erstmals in Hälfte Zwei wieder in Führung. Zwar konnten die Gastgeberinnen noch zweimal ausgleichen, aber als Kelly Dulfer zehn Sekunden vor dem Schlusspfiff vom Kreis aus zum 29:28 einwarf war der erste VfL-Sieg in der Gruppenphase unter Dach und Fach und der Jubel beim Team sowie beim lautstarken mitgereisten Anhang riesengroß. „Ich bin so unwahrscheinlich stolz auf mein Team, dass sechzig Minuten lang volle Kanne gespielt hat. Jede hat alles gegeben und einen tollen Kampf geliefert“, wird Krowicki nach dem Spiel nicht müde den Kampfeswillen und die Einstellung seiner Mädels zu loben. „In der entscheidenden Phase haben wir zudem von der 6:0 auf eine 5:1 Verteidigung umgestellt“, ergänzt der stolze VfL-Trainer.

 

Wer dem Team von Leszek Krowicki persönlich zu seiner guten kämpferischen Leistung gratulieren möchte hat in der kommenden Woche gleich zweimal die Möglichkeit. Zunächst empfängt der VfL am Mittwoch (19:30 Uhr) Bayer Leverkusen und am Sonntag dann Randers HK (16:30 Uhr) in der EWE-Arena.  

 

 

Nantes Loire-Atlantique HB

Pierson, Callave – Klein 2, Holta 5, Lignieres 3, Mandret, Schop 5, Chesneau, Ahanda 1, Stoiljkovic 4, Soulard, Clavel 3, Escribano Sanchez-Mateos 3, Coatanea 2, Ekoh

 

Gelbe Karte:               2

2 Minuten:                  3

Siebenmeter:              3/3

 

 

VfL Oldenburg

Renner, Kohorst – Schnack 2, Thomas, Smits 10, Dulfer 3, Behrend 3, Geschke 7, Hartstock 3, Jongenelen 1

 

Gelbe Karte:               2

2 Minuten:                  1

Siebenmeter:              2/1