Mit Kantersieg in die in Gruppenphase

Foto: Thorsten Helmerichs
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Mit einer Galavorstellung spielten sich die Handballdamen des VfL Oldenburg am gestrigen Sonntagnachmittag in die Gruppenphase des diesjährigen EHF-Pokals. Selbst die größten Optimisten im Lager der Grün-Weißen hatten nicht damit gerechnet, dass man den stark verjüngten Vorjahressieger im Cupwinner Cup TTH Holstebro mit 31:21 abfertigen würde. „Mit so einem deutlichen Sieg habe ich nicht gerechnet, aber wir haben uns die ganze Woche über intensiv und mit viel Respekt auf dieses Spiel vorbereitet. Wir haben heute einige sehr gute Spielerinnen gesehen. Ich bin sehr stolz auf mein Team“, freute sich Leszek Krowicki über die konzentrierte und mannschaftlich gute Leistung seines Teams, aus dem er niemanden hervorheben wollte. „Wir wussten wir können gewinnen, aber dafür musste schon sehr viel zusammenpassen“, ergänzt die wieder gesundete Angie Geschke, die mit zehn Treffern beste Torschützin an diesem Tag war. Aber nicht nur das Team sondern auch seine Fans hatten sich gut auf das Spiel vorbereitet. So hatten die Trommel extra für dieses Spiel eine zwei Mann starke Verstärkung aus Buxtehude erhalten. Gelebte Fanfreundschaft. Seinen Europapokalglückshut, der bereits den Europapokalsieg des VfL 2008 gesehen hat, hatte Klaus Scholl extra für dieses Spiel herausgekramt. Dermaßen vorbereitet konnte kaum etwas schiefgehen.

Foto: Thorsten Helmerichs
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Vom Start weg entwickelte sich in der EWE-Arena ein intensives, temporeiches Handballspiel in dem die Gäste aus Holstebro zeigten, dass sie das Weiterkommen noch längst nicht abgeschrieben hatten. Auch wenn der VfL vom Anpfiff an in Führung ging konnten die Däninnen zunächst immer wieder ausgleichen und das Spiel offenhalten. Ein Trickwurf von Kim Birke in der 9. Minute zum 6:5 leitete eine Phase ein in der sich der VfL nach und nach etwas absetzen konnte. Innerhalb von zwölf Minuten schossen Birke (4 Tore) und Angie Geschke (3 Tore) ihr Team mit 13:9 in Führung. Während die beiden vorne ein Tor aufs andere warfen, ließ man hinten in der Abwehr wenig zu. Kam dann doch mal ein Ball durch stand dort eine erneut gut aufgelegte Madita Kohorst die zahlreiche gute Chancen der Gäste zunichtemachte. Am Ende hatte sie eine Quote von 47 % geretteten Bällen stehen. Hinzu kam dann auch noch das Glück des Tüchtigen. So hatte Holstebros Line Hougaard mit einem Heber Oldenburgs Torhüterin bereits bezwungen, aber der Ball blieb neben dem Pfosten liegen. Noch mehr Grund zur Freude hatte Kohorst in der 23. Minute. Da konnte sie nämlich aus dem eigenen Sechsmeterraum heraus ihr erstes Europapokaltor erzielen und ihr Team beim Stande von 15:9 mit sechs Toren in Führung bringen. Der höchsten VfL-Führung in der ersten Hälfte. Zuvor hatte Caro Müller das 14:9 erzielt.

Foto: Thorsten Helmerichs
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Es sollte allerdings das letzte Tor der Gastgeberinnen in dieser Halbzeit sein. Mit welchem Engagement die Oldenburgerinnen zur Sache gingen zeigte wenig später Kim Birke als sie einem ungenauen Pass einer Mitspielerin hinterherhechtete und in der Videobande landete. Zur Freude ihres Trainers und der Zuschauer rappelte sie sich aber umgehend wieder auf und konnte weiterspielen. Mit 15:12 ging es dann in die Pause. „Wir haben unnötig eine hohe Führung verspielt, aber wir konnten das anschließend erfolgreich korrigieren“, war Krowicki mit den letzten Minuten der ersten dreißig Minuten nicht ganz zufrieden.

Foto: Thorsten Helmerichs
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Wie die erste Halbzeit geendet hatte begann die Zweite. Mit zwei Toren der Gäste. Zwölf Minuten hatten die Gastgeberinnen nun kein Tor mehr geworfen und Holstebro war dran und schöpfte wieder Hoffnung auf ein positives Ende des Spiels. Da hatte aber der VfL in Person von Angie Geschke etwas dagegen. Fast schien es als ob die 31jährige Rückraumspielerin Holstebro im Alleingang aus der Halle schießen wolle. Zwischen der 35. und 39. Minute warf sie fünfmal aufs dänische Tor. Egal aus welcher Position, ob vom gegnerischen oder eigenem Kreis, der Ball landete im Tor der Gäste. Als Leszek Krowicki der Nationalspielerin eine Verschnaufpause gönnte machten ihre Mannschaftskollegin nahtlos da weiter wo sie aufgehört hat. Kim Birke, Kelly Dulfer (2) und Veronika Mala bauten die Führung innerhalb weniger Minuten auf 24:17 aus. Zehn Minuten vor Spielende machte Madita Kohorst Platz für Julia Renner im VfL-Tor. Aber nicht ohne sich zuvor noch mit einer sehenswerten Aktion vom Publikum zu verabschieden. Zunächst parierte sie einen Torwurf von Line Nielsen um im Anschluss den Ball zum 25:18 im dänischen Tor zu versenken. Nun ließ Krowicki auch Nachwuchsspielerin Lena Thomas noch ein wenig Europapokalluft schnuppern. In der 56. Minute war es Inger Smits die mit ihrem Treffer zum 30:20 erstmals eine zehn Tore Führung herauswerfen konnte. Zwar konnte Line Nielsen per Siebenmeter noch einmal verkürzen, aber wenig später stellte Jenny Behrend mit ihrem einzigen Tor an diesem Tage den 31:21 Endstand her.

„Wir haben heute gegen ein sehr gutes Team verloren“, lobte Holstebros Trainer Sören Hansen nach dem Spiel den VfL.

 

VfL Oldenburg

Kohorst 2, Renner – Schnack, Thomas, Birke 7, Müller 2/1, Smits 2, Dulfer 2, Behrend 1, Geschke 10/2, Kaiser 1, Hartstock, Jongenelen 1, Mala 3

 

Gelbe Karte:               2

2 Minuten:                  1

Siebenmeter:              3/3

 

 

TTH Holstebro

Lundsby, Vium – Boegelund 2, Hylleberg, Eriksson 3, Mogensen, Hansen, Larsen, Hald 4, Wahlquist 2, Wichmann, Jensen 7/1, H. Nielsen, Hougaard, L. Nielsen 3/1

 

Gelbe Karte:               3

2 Minuten:                  3

Siebenmeter:              3/2