Hart erkämpfter 34:28 Heimsieg gegen Bietigheim zum Jahresabschluss

Zuschauer sehen packendes Spiel in der EWE-Arena

 

Vor 1920 begeisterten Zuschauern in der Oldenburger EWE-Arena kämpft der VfL Oldenburg in einer langen Zeit packenden und engem Spitzenspiel SG BBM Bietigheim mit 34:28 nieder und zieht in der Tabelle an den Gästen vorbei. Damit beendet der VfL das Jahr 2015 als Tabellenvierter. Wobei der am Ende relativ klare Sieg auch für VfL-Trainer Leszek Krowicki ein wenig zu hoch ausgefallen ist und den Spielverlauf nicht ganz wiederspiegelt. „Ich bin froh und stolz über unseren Auftritt, aber wir waren keine sechs Tore besser als Bietigheim. Wir hatten nur am Ende einige sehr gute Aktionen wo alles passte“, freute sich der VfL-Trainer.  

 

Nachdem vor Spielbeginn die niederländischen Vizeweltmeister Kelly Dulfer (VfL), Tess Wester, Martine Smeets und Angela Malestein (alle SG BBM Bietigheim) von VfL-Geschäftsführer Peter Görgen geehrt worden waren, war es nach 40 Sekunden mit Martine Smeets eine von ihnen die zum 1:0 für die Gäste einwerfen konnte. Zunächst scheiterten die Angriffsversuche der VfLerinnen an einer gut aufgelegten Tess Wester und der aufmerksamen Bietigheimer Abwehr, bevor Kim Birke in der 3. Minute den ersten VfL-Treffer zum 1:2 erzielte. Zuvor hatte Nina Wörz auf 2:0 für die Gäste erhöht. Den Ausgleich für die Gastgeberinnen erzielte zwei Minuten später Annika Meyer vom Kreis. Erneut konnte die Gäste in der Folge einen zwei Tore Vorsprung herausspielen und mit 5:3 in Führung gehen. Durch Tore von Inger Smits und einem Doppelschlag von Angie Geschke ging der VfL nach zehn Minuten erstmals mit 6:5 in Führung. Erneut Inger Smits per Tempogegenstoß sorgte kurze Zeit später für die erste Zweitoreführung (7:5) der Grün-Weißen. Nicht zuletzt dank hervorragender Torhüterleistungen auf beiden Seiten konnte sich keines der beiden Teams in dieser Phase des Spiels absetzen und die Führung wechselte mehrfach. Mehr als zwei Tore Vorsprung spielten beide Mannschaften nicht heraus. Beim Stande von 11:11 mussten mit Fabiana Diniz und Nina Wörz innerhalb von zwanzig Sekunden gleich zwei Gästespielerinnen für zwei Minuten auf die Bank. Der VfL zog daraus aber keinen Vorteil. Beim Stande von 12:12 war die SG BBM Bietigheim wieder komplett und ging seinerseits durch einen Doppelschlag von Antje Lauenroth mit 14:12 in Führung. Inger Smits stellte eine Minute vor Ende der ersten Halbzeit per Siebenmeter den 13:14 Pausenstand her. „Das waren ausgeglichene 30 Minuten, in denen es auf unserer Seite aber zu viele Einzelaktionen gegeben hat. Wir haben aber genug Beweise gesehen, dass wenn wir das ein oder andere verbessern, wir Bietigheim heute schlagen können“, so Krowicki nach dem Spiel.

 

Den ersten Treffer der zweiten Hälfte erzielten die Gäste per Siebenmeter in der 31. Minute durch Martine Smeets, dem überhaupt erst zweiten in diesem Spiel. Im Gegenzug war es erneut Inger Smits die den ersten Treffer des VfL im zweiten Umgang erzielen konnte. In der 33. Minute dann die erste drei Tore Führung der Gäste durch einen Doppelschlag von Martine Smeets zum 17:14. Dies wirkte für das Team um Angie Geschke offensichtlich wie ein Weckruf. Sechs Tore innerhalb von vier Minuten, darunter ein sehenswerter Wurf aus der Hüfte von Geschke, machten aus einem Drei Tore Rückstand eine 20:17 Führung. Aber die Gäste aus Bietigheim ließen sich nicht abschütteln und glichen in der 42. Minuten zum 21:21 erneut aus. Mittlerweile hatte Louise Egestorp Julia Renner im Tor des VfL abgelöst und passte sich nahtlos dem hohen Niveau der beiden anderen Torhüterinnen an. Mit ihrer Rettungstaten gab sie der VfL-Abwehr die nötige Sicherheit um vorne erneut einen drei Tore Vorsprung herauszuwerfen. Zwar konnten die Gäste durch Nina Wörz in der 49. Minute noch einmal auf 25:24 verkürzen, aber ein erneuter Ausgleichstreffer sollte ihnen nicht mehr gelingen. Angetrieben von einer immer besser ins Spiel kommenden Mannschaftsführerin Angie Geschke und der überragenden Inger Smits bauten die Gastgeberinnen den Vorsprung immer weiter aus. Über die Zwischenstände 27:24, 30:25 und 31:28 war es Annika Meyer die eine Minute vor Abpfiff den 34:28 Endstand herstellte.

 

„Wir wollten in der zweiten Hälfte unsere Angriffe länger ausspielen, was wir auch gemacht haben. Das hat aber dazu geführt, dass wir häufig am Rande eines Zeitspiels waren. Aber wir hatten ja zum Glück eine Inger Smits die in diesen Situationen aufs Tor geworfen und auch getroffen hat“, lobte der VfL-Trainer seine mit 11 Treffern beste Torschützin an diesem Abend. Aber auch für Kim Birke war er einmal mehr voll des Lobes. „Kim hat einmal mehr gezeigt, dass sie derzeit die beste Linksaußen in Deutschland ist“.

 

Als Werbung für den Handballsport sah Gästetrainer Martin Albertsen das Spiel beider Teams und war voll des Lobes für den VfL und seine Zuschauer. „Es war das wie erwartet enge Spiel. In der zweiten Hälfte haben wir sehr, sehr gut angefangen. Was wahrscheinlich nicht so gut war, denn am Ende haben wir ja verloren. Gefühlt haben wir teilweise sehr gute Sachen gemacht, aber dann hat doch immer eine Oldenburgerin die Hand davor gehabt und der VfL hat dann die Tore gemacht. Wir waren heute einfach nicht gut genug für den VfL und seine Zuschauer die für eine gute Stimmung in der Halle gesorgt haben“.

 

Für den VfL geht es bereits am Samstag weiter. Dann sind sie zu Gast bei den Vipers aus Bad Wildungen. Am Tag darauf empfängt Bietigheim Borussia Dortmund in eigener Halle.

 

 

VfL Oldenburg

Renner, Egestorp – Schnack 1, Meyer 6, Prante, Birke 5, Smits 11/4, Dulfer 1, Schirmer 1, Behrend, Geschke 8, Hartstock 1

 

7 m                  4/4

Gelb                2

2 Min.             2

 

 

SG BBM Bietigheim

Roch, Wester – Diniz 1, Visser 5/3, Lauenroth 4, Mack, Wörz 7, Smeets 5, Baudoin 3, Baun Eriksen, Hundahl, Müller 1, Malestein 1, Anastacio 1, Larsen Poulsen

 

7 m                  3/3

Gelb                3

2 Min.             4

 

 

 

Bernd Teuber -Presse VfL Oldenburg- 30.12.2015