1270 Zuschauer sehen packendes Derby

Foto: Thorsten Helmerichs
Foto: Thorsten Helmerichs

Ein packendes Nordderby bekamen am heutigen Sonntag 1270 Zuschauer in der EWE Arena zu sehen. Nach einem 13:13 Pausenstand trennten sich die beiden Teams am Ende mit 23:23 die Punkte. Dabei hatte der VfL Mitte der 2. Hälfte durchaus die Chance den Sack frühzeitig zuzumachen als man mit 19:16 davonzog. Die Gäste konnten aber wieder rankommen und ihrerseits mit 20:19 in Führung gehen. In dieser Phase war es vor allem Torfrau Julia Renner die ihr Team im Rennen hielt. Mit einer Rettungsquote von fast 50 Prozent erwischte sie am heutigen Tag einen absoluten Zuckertag. „Alles war heute möglich. Insgesamt ist es ein gerechtes Ergebnis. Uns fehlten am Ende einfach die Variationsmöglichkeiten, da uns Inger Smith wegen einer Oberschenkelzerrung kaum helfen konnte und Isabelle Jongenelen im ersten Umgang umgeknickt war“, erzählt VfL-Trainer Leszek Krowicki nach dem Spiel. „Das war heute eine ziemliche Achterbahnfahrt für beide Teams. Die kämpferische Einstellung war gut, aber zu viele technische Fehler“, so die Analyse seines Buxtehuders Kollegen Dirk Leun.

 

Vom Start weg entwickelte sich ein flottes Handballspiel bei dem der VfL sofort das Kommando übernahm und bereits nach drei Minuten mit 3:0 in Führung lag. Den ersten Treffer des Tages erzielte dabei Steffi Kaiser nach Anspiel von Angie Geschke an den Kreis. Den nächster Treffer setzte die Nationalspielerin dann selbst. Knapp vor dem eigenen Kreis fing sie dabei den Ball ab und lief mit ihm auf das Tor von Buxtehudes Torhüterin Julia Gronemann zu wo sie dieser keine Chance lies. Nun kamen aber auch die Gäste besser ins Spiel und konnten durch die beiden Ex-VfLerinnen Annika Meyer sowie Maike Schirmer auf 2:3 verkürzen. Wieder konnte der VfL ein wenig davonziehen auf 5:2, aber die Gäste ließen sich nicht abschütteln und nach halb gespielter erster Halbzeit zum 7:7 ausgleichen. Wenig später konnte Buxtehude durch Friederike Gubernatis mit 8:7 sogar erstmals in Führung gehen. Zwar konnten die Gastgeberinnen durch Angie Geschke umgehend wieder ausgleichen, liefen aber in der Folge immer einen Rückstand hinterher. Eine Minute vor der Pause lag man dann sogar mit 11:13 hinten. Zwei Siebenmeter Tore von Angie Geschke sorgten dann aber doch noch in letzter Sekunde für einen 13:13 Pausenstand.

 

Die zweite Halbzeit war geprägt von vielen technischen Fehlern hüben wie drüben und in Julia Renner (VfL Oldenburg) sowie Julia Gronemann (Buxtehuder SV) zwei überragenden Torhüterinnen. Da wundert es wenig, dass in den ersten zehn Minuten gerademal fünf Tore fielen. Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischten die Gäste, die mit 15:13 in Führung gehen konnten. Aber angetrieben von 1217 begeisterten Zuschauern drehten die Gastgeberinnen in den nächsten Minuten ordentlich auf und machten aus dem Rückstand eine 18:15 Führung. Das 18:15 durch Veronica Mala war zudem eins der schönsten Tore des Spiels. Einen Pass aus der eigenen Hälfte nahm sie in der Luft auf und konnte Gronemann aus kürzester Entfernung überwinden. „Das der VfL in dieser Phase nicht davonziehen konnte haben wir vor allem unserer überragend haltenden Torhüterin Julia Gronemann zu verdanken“, sieht Buxtehudes Trainer Dirk Leun seine Torhüterin als Schlüsselfigur in dieser Phase des Spiels. Das sahen die Oldenburger Zuschauer allerdings etwas anders. Einige strittige Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns sorgten für Unmut unter den Fans der Grün-Weißen. So kam es, dass die Gäste sechs Minuten nach dem 15:18 ihrerseits wieder mit 20:19 in Front lagen anstatt das der VfL seine Führung ausbauen konnte. Aber der VfL konnte durch Caro Müller sowie Angie Geschke erneut die Führung übernehmen. Mehr als ein Tor konnten die Gastgeberinnen allerdings nicht mehr vorlegen. Als 57 Sekunden vor Schluss Caro Müller das 23:22 erzielen konnte und der folgende Angriff der Gäste wegen Stürmerfouls abgepfiffen wurde sahen schon viele in der EWE-Arena den Gastgeber als Sieger. Aber sie sahen sich getäuscht. Unmittelbar vor dem Pfiff der Schiedsrichter hatte Trainer-Fuchs Dirk Leun die grüne Timeout-Karte auf den Tisch des Kampfgerichts gelegt, so dass Buxtehude den Ball behielt. Maike Schirmer nutzte dann wenig später die letzte Chance der Gäste um 41 Sekunden vor dem Ende den 23:23 Ausgleich zu erzielen. Noch ein letztes Mal bekam das Team um Angie Geschke die Chance den Siegtreffer zu erzielen, aber eine Unaufmerksamkeit im Angriff sorgte wenige Sekunden vor Schluss für einen Ballverlust, den der BSV aber nicht mehr für sich nutzen konnte. „In den letzten Sekunden war die Kraft nicht mehr da und der Kopf war nicht mehr frisch. Die Gründe hierfür sind hinlänglich bekannt“, so der VfL Trainer.  

 

Nach dem heutigen Spiel liegt der VfL auf dem achten Platz, drei Punkte hinter dem viertplatzierten HC Leipzig. Weiter geht es in zwei Wochen mit einem Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten SVG Celle.

 

VfL Oldenburg

Renner, Kohorst – Schnack 1, Martens, Müller 4, Smits, Dulfer 2, Behrend 2, Geschke 7/3, Kaiser 4, Hartstock, Jongenelen, Mala 3

 

Gelbe Karte:               3 + 1

2 Minuten:                  2

Siebenmeter:              6/3

 

 

Buxtehuder SV

Lenz, Gronemann – Meyer 3, Fischer, Gubernatis 3, Knippenborg 1, Schirmer 5, Oldenburg 4, Bölk 3, Goos 3, Kaiser 1, Hayn

 

Gelbe Karte:               2

2 Minuten:                  2

Siebenmeter:              3/1