Bei den Outlaws jagen nun auch die Frauen dem „Ei“ hinterher

 

Der grimmige Blick gehört wohl einfach dazu. „Football ist ein sehr taktisches Spiel und kein wildes Getümmel“, räumt Julia Emmel etwas finster dreinblickend erst einmal mit einem weit verbreiteten Vorurteil auf – um kurz darauf lächelnd zu ergänzen: „Die Gefahr sich gleich beim ersten Training mit dem Football-Virus zu infizieren, ist sehr groß.“ Das weiß Emmel aus eigener Erfahrung – und hofft, dass sich noch möglichst viele Frauen aus Oldenburg und umzu anstecken. Seit der Gründung einer eigenen Frauenabteilung bei den Oldenburg Outlaws im Juni rührt die ehemalige Handballerin als Vizepräsidentin die Werbetrommel für die Coyotes, wie das Team heißt. Das Ziel: 2018 mit einem eigenen Team in der 2. Bundesliga an den Start gehen. Dass Oldenburg das richtige Pflaster für ein solches Vorhaben sein könnte, zeigt die Tatsache, dass es in den Knights (Regionalliga) und Outlaws (Landesliga) gleich zwei Männerteams gibt. Zwei Clubs in einer Stadt – das hat in Deutschland Seltenheitswert. American Football wird in Deutschland seit 1945 gespielt, lange aber hauptsächlich von US-Soldaten. Erster Männer-Verein waren 1977 die Frankfurter Löwen. Die weiblichen Pioniere waren 1986 die Hannover Ambassadors und die Berlin Adler Girls, die 1987 das erste Spiel bestritten, wobei das Team aus Hannover durch die Cologne Crocodiles Ladies verstärkt wurde. Der erste Deutsche Meister wurde drei Jahre später gekürt und hieß Bamberg Lady Bears.

 

Aktuell nehmen nur 22 Mannschaften deutschlandweit am Ligabetrieb teil. Viel länger ist die Liste der Teams, die sich aufgelöst haben. Gründe dafür sind zum Beispiel hohe Kosten, fehlende Trainingsmöglichkeiten oder Trainer beziehungsweise zu geringes Interesse in der jeweiligen Stadt.

 

In der jüngeren Vergangenheit wurden an mehreren Orten neue Teams gegründet, die sich derzeit im Aufbau befinden und in Zukunft am Ligabetrieb teilnehmen möchten.

 

Die Coyotes trainieren bei GVO montags ab 20 Uhr und freitags ab 19 Uhr im Sportpark Osternburg. Auch in der Halle wird trainiert. Wer Football ausprobieren möchte, braucht sich nicht sofort eine komplette Ausrüstung zuzulegen. Es reichen vorerst normale Sportsachen, feste Sportschuhe und eine Flasche Wasser.